Sorgenfrei in der Uckermark Wie der „Wir helfen“-Verein eine Ferienfahrt unterstützt hat
Umgeben von Naturidylle kann eine Gruppe Kinder und Jugendlicher der „Labyrinth“-Begegnungsstätte den Alltag hinter sich lassen und die Ferien genießen.
Halle/MZ. - In den Sommerferien einfach mal rauskommen, die Seele baumeln lassen und die Alltagssorgen vergessen – für viele Menschen ist das ganz normal. Für die Kinder und Jugendlichen, die durch die Familienhilfe des „Labyrinths“ betreut werden, ist es das nicht. Viele der Heranwachsenden sind von psychischen Erkrankungen betroffen – einige sind selbst erkrankt, bei anderen ist es ein Familienmitglied. Seit 26 Jahren gibt es das „Labyrinth“ nun schon.
„Das ‚Labyrinth‘ hat es sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere Menschen mit einer psychischen Erkrankung zu unterstützen. Angefangen haben wir mit einem offenen Kontaktcafé, in dem sich erkrankte Erwachsene treffen und austauschen konnten“, erzählt die Bereichsleiterin des „Labyrinths“, Dorothea Elias. „2015 kam die Familienhilfe mit Angeboten im Rahmen der ambulanten Hilfen zur Erziehung dazu. Seit 2016 sind wir unter dem Dach der Halleschen Jugendwerkstatt gGmbH.“
Austoben nach Herzenslust
Mit der finanziellen Unterstützung des „Wir helfen„-Vereins ging die diesjährige Ferienfahrt von 14 „Labyrinth“-Kindern und -Jugendlichen im Alter zwischen acht und 17 Jahren in das evangelische Freizeitheim Sternhagen in der Uckermark. „Das Gelände liegt mitten in der Natur und bietet tolle Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung“, schwärmt Anna Clausen, die bei „Labyrinth“ für den Bereich Familienhilfe zuständig ist. „Endlich konnten die Kids mal Ferien machen“, freut sie sich.
Fußball spielen, kreativ sein und neue Freundschaften schließen – die Kinder konnten sich nach Herzenslust austoben. Es entstanden kunterbunte T-Shirts und große Gemälde, einige probierten sich im Yoga und nachdem zusammen gekocht wurde, wurde in Gemeinschaft gegessen.
Einige Kinder interessierten sich für die nahe gelegene Stadt mit ihrer besonderen Architektur und bestiegen zum ersten Mal einen Glockenturm. Danach kosteten sie Eis einer regional ansässigen Eismanufaktur. Während die älteren Jugendlichen an einem anderen Tag Berlin besichtigten, genossen die Jüngeren einen Tag im Schwimmbad. Natürlich durfte auch eine kreative Nachtwanderung nicht fehlen. Das besondere Highlight der Woche war das Kistenklettern. Einige Kinder versuchten über mehrere Tage, mit viel Mut, Biss und Taktik den eigenen Kistenrekord zu brechen.
Über sich hinauswachsen
„Die Kinder können in dieser Woche eine Insel außerhalb ihres Alltags finden, auf der sie ganz neue Erfahrungen machen können als die, die ihnen vertraut sind“, berichtet Dorothea Elias. „Die Ferienfahrt gibt den Kindern die Möglichkeit, auch mal über sich hinauszuwachsen. Sie gewinnen an Selbstvertrauen und lernen ihren Selbstwert kennen, um gut durchs Leben zu kommen“, so Clausen.
„Mit der ‚Wir helfen‘-Spende konnte den Kindern und Jugendlichen ein unvergesslicher Urlaub ermöglicht werden – für einige der erste ihres Lebens“, fasst Anna Clausen zusammen.