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Handball Handball: Wieder fehlt ein Treffer

Von tobias grosse 27.01.2014, 18:50
Kristin Schüler (beim Wurf) übernahm in der zweiten Halbzeit Verantwortung: allerdings vergeblich.
Kristin Schüler (beim Wurf) übernahm in der zweiten Halbzeit Verantwortung: allerdings vergeblich. Thomas tobis Lizenz

aschersleben/MZ - „Auswärtssieg, Auswärtssieg“ hallt es durchs Ascaneum. Die Spielerinnen des TSV Owschlag strahlen, bilden einen Kreis und feiern sich. Nicht unverdient. Aber auch nicht vollends verdient. Das Bild auf der anderen Seite konnte nicht gegensätzlicher sein. Leere Blicke und sogar Tränen. Nicht verdient. Aber auch nicht vollends unverdient. Am Ende unterliegen die Wildgänse mit einem Tor (26:27) gegen den TSV Owschlag – nicht zum ersten Mal.

Horst Braunisch wirkte konsterniert. „Das ist sehr ernüchternd.“ Ein kurzer Kommentar des stellvertretenden Vorsitzenden des HC Salzland 06. Allerdings bringt der die Stimmungslage auf den Punkt. Und diese Ernüchterung, bei allen Beteiligten, rührt nicht nur von der knappen Niederlage. Es ist vor allem das Zustandekommen. Denn die Wildgänse hatten zehn Minuten vor Schluss das Momentum auf ihrer Seite. Der Halbzeit-Rückstand wurde in eine Führung umgebogen, das Angriffsspiel der Gäste weitestgehend zum Erliegen gebracht und selbst die schwache Leistung der Unparteiischen brachte die Wildgänse nicht aus dem Konzept. Und auch die 150 Zuschauer in Aschersleben standen an diesem Nachmittag voll hinter ihrem Team. Doch das alles war am Ende nichts mehr wert, der TSV Owschlag erzielte ein Tor mehr und nahm die Punkte mit.

"Da waren wir viel zu passiv"

„Das regt schon zum Nachdenken an“, so Braunisch. Denn es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die Wildgänse die knappste aller Niederlagen hinnehmen mussten. Vor allem das Ascaneum bleibt für den HC Salzland ein mit Unglück behafteter Ort. Bereits die Partien gegen den Berliner TSC und gegen den Frankfurter HC II wurden mit einem Tor verloren. Und so müssen die Wildgänse erneut auf Ursachenforschung gehen. Die Schiedsrichter, die in mehreren Szenen keine gute Figur abgaben, nahm Horst Braunisch aber sofort außen vor: „Einiges war sicher unglücklich, aber Schiedsrichter musst du dir auch erarbeiten.“ Es waren andere Sachen, die den Ausschlag gaben. Die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte zum Beispiel. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase verloren die Wildgänse völlig den Faden. So gingen die Wildgänse mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Halbzeit(12:16). Dann wäre da noch die individuelle Klasse von Greta Stolley und Franziska Peters, die Arbeitsteilung auf höchstem Niveau betrieben. Vor der Pause war vor allem Greta Stolley von den Wildgänsen nicht zu kontrollieren. Die Spielmacherin des TSV Owschlag bestimmte das gesamte Offensivspiel der Gäste. „Da waren wir viel zu passiv“, sagte Kreisläuferin Kristin Schüler. In Halbzeit zwei dann ein anderes Bild. Thea Schwarz nahm von nun an Greta Stolley aus dem Spiel. Und das Angriffsspiel der Gäste lahmte dadurch deutlich. Und auch offensiv hatte sich Trainer Nils Lässing was ausgedacht. Kristin Schüler, eigentlich Kreisläuferin, agierte im Rückraum. Und das mit Erfolg. Die 31-Jährige lenkte das Spiel der Wildgänse, gab immer wieder taktische Anweisungen und war selber mal erfolgreich. So kämpften sich die Wildgänse Tor um Tor zurück, bis zur Führung. Doch in der entscheidenden Phase war das Glück mal wieder nicht aufseiten der Wildgänse: „In manchen Phasen sind wir noch zu grün“, resümierte Kristin Schüler. So war das Bild nach dem Spiel das gleiche wie schon öfter im Ascaneum.

Jubelnde Gäste, betrübte Wildgänse. In den nächsten drei Spielen wird sich zeigen, wohin die Reise für die Wildgänse geht.