Cochstedt Cochstedt: Mega-Hühnerstall wird nicht gebaut
Cochstedt - Erleichterung auf der einen, Enttäuschung auf der anderen Seite. Der Geflügelproduzent Wimex Agrarprodukte Import u. Export GmbH wird die Legehennen-Anlage in der Nähe des Flughafens Magdeburg-Cochstedt nicht bauen. Darüber informierte Hecklingens Bürgermeister Uwe Epperlein (WGH) am Dienstag im Stadtrat.
Epperlein bezog sich auf eine E-Mail des Unternehmens. Darin heißt es sinngemäß, dass Wimex aufgrund der Entwicklungen Abstand von den Plänen in der Stadt nehme. Konkretes war dazu nicht in Erfahrung zu bringen. Ein Firmensprecher bestätigte am Mittwoch auf MZ-Anfrage zwar, dass die Investition gestoppt sei, wollte ansonsten aber keine weitere Erklärung abgeben. Damit bleibt auch die Frage offen, wo Wimex die neue Anlage bauen will.
Bis vor wenigen Wochen wollte der Geflügelproduzent aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsbunkers zwischen Cochstedt und dem Flughafen eine Anlage für bis zu 80.000 Tiere bauen. Dafür waren einige Millionen Euro eingeplant. Es wäre die zweite Anlage in der Region gewesen.
Der Stadtrat von Hecklingen hatte sich im vergangenen Jahr zunächst zwar zu einem Verkauf des Geländes bekannt - später wuchs aber der Widerstand bei einigen Politikern vor Ort. Zuletzt hatte Groß Börneckes Ortsbürgermeisterin Ethel Maria Muschalle-Höllbach (WGH) nach dem Fund der geschützten Wiesen-Schlüsselblume gefordert, das Vorhaben zu überprüfen.
Auch Teile der Bevölkerung machten mit der Gründung einer BUND-Ortsgruppe in Hecklingen mobil. Es gab Informationsveranstaltungen in Aschersleben und Cochstedt zu möglichen Gefahren einer solchen Anlage. Besonders hart ging den Geflügelproduzenten aber das sogenannte Bündnis Tierfabriken Widerstand aus Berlin an (MZ berichtete).
Bürgermeister Epperlein bedauerte die Entscheidung, schließlich wären mit der Anlage auch neue Arbeitsplätze verbunden gewesen. Auch Stadtrat Arthur Taentzler (CDU) findet es schade, dass Wimex von den Plänen Abstand nimmt. Der Landwirt hatte nach dem aktuellen Stand gefragt.