1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. Bescherung mit 16.000 LED: Andreas und Thomas Tkotz Nienburg Saale Neugattersleben dekorieren Häuser wie im US-Weihnachtsfilm Schöne Bescherung: Lichterketten und Rentiere am Balkon

Bescherung mit 16.000 LED Andreas und Thomas Tkotz Nienburg Saale Neugattersleben dekorieren Häuser wie im US-Weihnachtsfilm Schöne Bescherung: Lichterketten und Rentiere am Balkon

Von Katharina Thormann 12.12.2020, 13:56
Andreas (l.) und Thomas Tkotz aus Nienburg sind riesige Fans des Kult-Weihnachtsfilms „Schöne Bescherung“. Dazu leuchtet es in Nienburg im Advent wie im Film und es wird mit den Elchtassen angestoßen.
Andreas (l.) und Thomas Tkotz aus Nienburg sind riesige Fans des Kult-Weihnachtsfilms „Schöne Bescherung“. Dazu leuchtet es in Nienburg im Advent wie im Film und es wird mit den Elchtassen angestoßen. Engelbert Pülicher

Nienburg/Neugattersleben - Punkt 16.30 Uhr jeden Nachmittag springen die Lichter an. 16.000 um genau zu sein. Von einer Sekunde auf die andere. An der Hecke, an der Dachrinne, unter dem Carport. Oder einfach: überall.

Dieses Schauspiel erlebt man momentan nicht nur in der Georgstraße in Nienburg, sondern ebenso zur gleichen Zeit drei Kilometer weiter in Neugattersleben. Denn Andreas und Thomas Tkotz sind eineiige Zwillinge mit ein und derselben „Macke“.

„Wir waren schon immer große Weihnachtsfans“, sagt der Neugattersleber Andreas Tkotz. Doch seit die beiden 41-Jährigen auch noch den amerikanischen Kult-Weihnachtsfilm „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase geguckt haben, ist die Adventszeit ihre Zeit des Jahres.

Dann werden Lichterketten angeknippert, Rentiere aufgestellt und Weihnachtsmänner an den Balkon gehängt - genau wie im Film. Zum ersten Mal gesehen haben sie ihn 1996, also sieben Jahre nach der Erstausstrahlung. Seitdem sind sie im Advent im Grisworld-Fieber.

Eineiige Zwillinge Andreas und Thomas Tkotz sind jedes Jahr im Grisworld-Fieber

„Es gab schon Tage, da hab ich ihn zweimal hintereinander geguckt. Es gibt einfach immer etwas zu lachen“, sagt Andreas Tkotz, bei dem er auch dieses Jahr schon zweimal in seinem Fernseher flimmerte, bei seinem Zwillingsbruder sogar schon vier Mal.

Viermal zerschlug die Megatanne schon die Fensterscheiben der chaotischen Familie Grisworld, viermal fing die Katze des Hauses Feuer und viermal klopfte der verrückte Bruder nebst Großfamilie an die Tür, um mit den berühmten Elchgläsern auf die Festtage anzustoßen.

Apropos Elchgläser! Auch die haben sich die beiden Nienburger längst angeschafft, um daraus an den Feiertagen - wie im Film - Eierpunsch zu trinken. Die Kaffeetasse, aus der Chevy Chase seinen morgendlichen Wachmacher im Film schlürft, hat sich Thomas Tkotz sogar für 84 Dollar aus New York zuschicken lassen.

„Jedes Jahr kommt etwas Neues dazu“, sagt Thomas Tkotz

Und es geht noch verrückter: Inzwischen stecken die beiden Brüder in der Adventszeit auch am liebsten im Eishockey-Trikot der Chicago Blackhawks mit der Aufschrift „Grisworld“ auf dem Rücken - exakt so wie im Film.

Aber das allein reichte den beiden Mitarbeitern des Schwenk Zementwerkes in Bernburg einfach nicht. „Wir haben die letzten 14 Jahre unsere Freizeit mit dem Bau an unseren Häusern verbracht“, erzählt Thomas Tkotz.

Dabei hat sich zumindest sein Bruder mit einem Pool schon einen großen Wunsch erfüllt, von dem Chavy Chase im Film nur mit platt gedrückter Nase an der zugefrorenen Fensterscheibe und der Hoffnung auf die Weihnachtsgratifikation träumen kann.

Seit rund fünf Jahren machen sie es der Hauptfigur des Films auch in Sachen weihnachtlicher Haus-Beleuchtung nach. Bei Grisworlds funkeln allein 25.000 Lichter auf dem Dach. Ganz ähnlich nun bei den Tkotzs. „Jedes Jahr kommt etwas Neues dazu“, sagt Thomas Tkotz.

Dieses Jahr zum Beispiel das erste Mal ein buntes Lichternetz. Und wie bei „Schöne Bescherung“ kommt an den Festtagen auch die ganze Familie zusammen, und zwar am ersten Weihnachtsfeiertag, wenn die Mutter der Zwillinge zu Tisch bittet.

Nur gibt es keinen explodierten Geflügelbraten wie im Kultfilm. „Wir mögen nicht so gern Ente oder Gans, darum kocht unsere Mutter Sauerbraten“, verrät Andreas Tkotz. Und wenn dann endlich am Abend Ruhe eingekehrt ist, die Kinder im Bett liegen, dann drückt einer der Zwillinge auf die Abspieltaste der Fernbedienung. Denn wenn eins nicht fehlen soll, dann Weihnachten mit den Grisworlds, während vor dem Haus die tausenden Lichter blinken. (mz)

***

Der Bernburger Kurier stellt in der diesjährigen Adventsserie „Weihnachtsmacher trotzen der Krise“ Menschen mit ungewöhnlichen Ideen vor, um trotz des Teil-Lockdowns ein bisschen Adventszauber zu verbreiten.

Kennen Sie solche Menschen, die aus der Not eine Tugend gemacht haben? Dann melden Sie sich per Telefon unter: 03471/65202-12 oder per E-Mail unter: [email protected]