1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt
  6. >
  7. Kommentar zur Euroweek in Sangerhausen: Roaming und Reisefreiheit

Kommentar zur Euroweek in Sangerhausen Roaming und Reisefreiheit

Die Euroweek in Sangerhausen ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sie eine Bewegung von unten ist.

Von Alexander Schierholz 24.09.2024, 19:30
Europa ist das, was wir daraus machen, meint unser Kommentator.
Europa ist das, was wir daraus machen, meint unser Kommentator. (Foto: MZ / Stedtler)

Sangerhausen/MZ - Es stimmt, an der EU gibt es einiges zu kritisieren. Manche Kritik ist allerdings unfair. Manche läuft ins Leere. Und allzu oft geht darüber der Blick auf das Positive verloren – weil wir uns so daran gewöhnt haben. Die Reisefreiheit dank Schengen etwa halten die meisten von uns wohl für so selbstverständlich wie das Roaming. Welchen Wert diese Freiheit hat, wird erst dann deutlich, wenn sie eingeschränkt wird, etwa jetzt, wenn Deutschland wieder Grenzkontrollen einführt. Hilfreich kann es auch sein, die Perspektive zu wechseln: Was ist eigentlich mit denjenigen, für die grenzenloses Reisen nicht selbstverständlich ist oder es bis vor kurzem nicht war?

In den zurückliegenden Tagen bot die Euroweek in Sangerhausen reichlich Gelegenheit für so einen Perspektivwechsel. Der Austausch mit den Nachbarn, das macht europäische Jugendtreffen dieser Art immer aus. Die Euroweek aber ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sie eine Bewegung von unten ist. Hier wartet niemand auf die EU und ihre Institutionen. Hier legen Schulen aus mehr als 20 europäischen Staaten einfach los. Möglich ist das nur mit viel ehrenamtlichem Engagement und der Hilfe von Sponsoren. Organisatoren und Unterstützer der Euroweek zeigen so auch: Europa, das sind nicht nur Gremien im fernen Brüssel. Europa ist das, was wir daraus machen. Die Nörgler dürfen sich daran gerne ein Beispiel nehmen.