Sieben neue Fahrzeuge: Sieben neue Fahrzeuge: Feuerwehr in Landsberg modernisiert einen Teil ihrer Flotte

Landsberg - Das Jahr für die Feuerwehr Landsberg war kein einfaches. Im Frühjahr war einer der ehrenamtlichen Retter bei einem Verkehrsunfall nahe Queis ums Leben gekommen. Im Mai verunglückte dann auf der B 100 ein Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Braschwitz. Glücklicherweise wurde dabei kein Insasse verletzt, doch der Einsatzwagen war ein wirtschaftlicher Totalschaden. Hinzu kamen ungewöhnlich viele Unfälle, auch einige tödliche, zu denen die Kameraden ausrücken mussten.

Immerhin geht das Jahr für die Landsberger Feuerwehr gut zu Ende. Bereits am Freitag konnte sie gleich sieben - gewissermaßen - neue Fahrzeuge in Dienst stellen. Denn fabrikneu sind sie, bis auf eine Ausnahme, nicht. „Aber für Feuerwehr-Maßstäbe sind sie eben doch neu“, sagte Marcus Sägling, Landsbergs Stadtwehrleiter. Auf dem Marktplatz hatten die Feuerwehrleute ihre neuen Fahrzeuge aufgestellt, wie beim Treffen unter Auto-Fans. In manchen Windschutzscheiben hingen Zettel mit Daten der Einsatzfahrzeuge. Passanten gingen um sie herum, machten Fotos und kamen mit den Dutzenden Feuerwehrleuten ins Gespräch.

Besonders stolz sind sie auf ihr „Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug“, in Fachkreisen auch kurz „HLF“ genannt. „Es ist ein echter Allrounder, der der Ortsfeuerwehr Landsberg zur Verfügung, also im Zentrum stehen wird“, sagte Sägling. Der HLF mit dem Baujahr 2007 kommt von der Berufsfeuerwehr Erfurt, die ihn ausgemustert hat. Für die Landsberger ist das heb- und senkbare Fahrzeug auf einem Busgestell dennoch ein echter Schritt nach vorne, wie sie sagen.

Überraschend war das zweite große Fahrzeug unter den sieben neuen: Ein Löschgruppenfahrzeug, kurz „LF“ genannt, das die Feuerwehr in Braschwitz nutzen wird. „Es ist der Ersatz für das beim Unfall zerstörte alte Fahrzeug“, sagte Landsbergs Bürgermeisterin Anja Werner. Sie sei froh, dass sich andere Ortswehren so solidarisch mit den Braschwitzern zeigten und ihrerseits neue Technik hinten anstellten, damit das Unfallfahrzeug möglichst schnell ersetzt werden konnte.

Für den Haushalt sei diese unplanmäßige Ausgabe ein schwerer Schlag gewesen, zumal die letzten vier Förderanträge an das Land Sachsen-Anhalt abgelehnt worden seien. Die Fahrzeuge stemmt Landsberg also allesamt aus Eigenmitteln. Zwischen 350 und 400.000 Euro lässt sich die Stadt das kosten.

Weniger groß, aber nicht weniger wichtig sind die anderen Fahrzeuge: vor allem Transporter, mit denen die Einsatzkräfte zu Bränden oder Unfällen gefahren werden, ein Logistikfahrzeug für die Versorgung der Retter mit Essen, Getränken, Benzin oder neuem Material und ein Auto für den Stadtwehrleiter und seine Vertreter, damit sie flexibel und unabhängig die Einsätze koordinieren können.

Von ihnen gibt es jedes Jahr rund 300. Auch wenn die Landsberger Feuerwehr mit den neuen Autos einen großen Schritt nach vorn gemacht hat, ein Teil des Fuhrparks sei noch immer veraltet, sind sich Sägling und Werner einig. „Vielleicht unterstützt uns das Land ja doch irgendwann noch mit Fördermitteln“, sagt die Bürgermeisterin. (mz)