Pläne in Obhausen Pläne in Obhausen: Diese Kultur will ins Kulturhaus
Obhausen - Der Carneval Club Obhausen (CCO) hat im März 2018 in Halle die Deutsche Meisterschaft im Karnevalistischen Tanzsport durchgeführt. Es war eine Großveranstaltung, die der Verein mit vielen fleißigen Helfern gestemmt hat. Durch das Event konnte sich der CCO bundesweit einen Namen machen und, wie nun bekannt wurde, auch eine finanzielle Basis schaffen, um ein langersehntes Projekt anzugehen: eigene Vereinsräumlichkeiten.
Eine untere sechsstellige Summe steht dafür zur Verfügung. Wo die Räume entstehen sollen, ist für den Verein klar. „Für uns kommt dabei nur das kulturelle Zentrum unseres Ortes, das Kulturhaus, in Betracht“, sagte CCO-Präsident Holger Grünhage in der Sitzung des Gemeinderates Obhausen.
CCO besteht seit 41 Jahren
Der CCO besteht seit 41 Jahren, hat nach Angaben von Grünhage derzeit 174 Mitglieder, darunter 83 Kinder. Seit seiner Gründung nutzt der Verein das Kulturhaus für Veranstaltungen, ohne jedoch eigene Räumlichkeiten darin zu haben. „Wir suchen dringend Vereinsräume“, erklärte er gegenüber den Gemeinderäten und stellte dann den Antrag auf Nutzung des Westflügels durch den CCO, auf Basis eines Erbbaurechtsvertrages oder langfristigen Mietvertrages.
Der Verein hat schon konkrete Vorstellungen. Ziel sei es, so Grünhage, die obere Etage für Vereinsräume, Probenräume und Asservatenkammer umzugestalten. Im Erdgeschoss, der ehemaligen Gaststätte des Hauses, soll seinen Angaben zufolge ein Versammlungsraum mit Bewirtschaftung eingerichtet werden, der unter Vereinsregie auch der Bevölkerung des Ortes zur Verfügung stehen kann, etwa für private Feiern.
„Das gesamte Dorf könnte davon profitieren“
„Das gesamte Dorf könnte davon profitieren“, so der CCO-Präsident. Sein Verein sei bereit, die notwendigen Renovierungs- und Investitionsmaßnahmen durchzuführen - in Eigenregie und unter Verwendung der bei der Deutschen Meisterschaft erwirtschafteten Mittel. „Die geplanten Umgestaltungen würden eine deutliche Aufwertung des Kulturhauses bedeuten“, fügte Grünhage an und hob zudem hervor, dass Kultur ins Kulturhaus gehört.
Das würden alle Gemeinderäte sicherlich sofort unterschreiben. Allerdings sind Räume, die der CCO ins Auge gefasst hat, aktuell gewerblich vermietet. Im Westflügel befindet sich zum einen eine Physiotherapie und zum anderen ein Ingenieurbüro. „Dass die zwei Firmen zum 1. Januar hier rausfliegen, wird auf keinen Fall stattfinden“, erklärte Obhausens Bürgermeisterin Dagmar Nicodemus und wollte damit auch Gerüchten entgegentreten. Vor einigen Jahren ist die Sparkasse aus dem Flügel ausgezogen.
Dass die Physiotherapie sich dort eingemietet hat, sei ein Glücksgriff für Obhausen, so die Bürgermeisterin. Die Praxis müsse nach ihrer Meinung auch im Ort bleiben. „Wir müssen eine Lösung finden,“ sagte sie zu den Gemeinderäten. Ratsmitglied Joachim Behrendt war gleicher Meinung, lobte zudem das Vorhaben des CCO. „Ich finde es gut.“ Für die Gemeinde sei es eine Chance, die sich nicht wieder bieten würde, um das Kulturhaus kulturell zu entwickeln.
Wie es vom Karnevalsverein heißt, sei es wichtig, noch in diesem Jahr vom Gemeinderat eine Entscheidung in Form eines Ratsbeschlusses zu bekommen. Es ist hinlänglich bekannt, dass für eingetragene Vereine das Ansammeln von Vermögen zu Problemen führen kann.
„Wir werden uns bemühen, eine Lösung anzubieten“, sagte Nicodemus. Mit den Gewerbetreibenden im Haus soll gesprochen werden. (mz)