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Per Mausklick zur Kleidung Per Mausklick zur Kleidung: Warum "Baby Sweets" jetzt von Zöschen aus wachsen will

Von Melain van Alst 01.12.2018, 14:00
Die beiden Gründer und Geschäftsführer Tino Hartmann und Tom Wachsmann im Lager in Zöschen.
Die beiden Gründer und Geschäftsführer Tino Hartmann und Tom Wachsmann im Lager in Zöschen. Peter Wölk

Zöschen - Zöschen ist in den vergangenen Wochen um ein Unternehmen reicher geworden. Ein Team von zwei Gründern und zwölf Mitarbeitern ist in das Gewerbegebiet gezogen. Nur das Schild auf dem „Baby Sweets“ zu lesen ist, lässt ahnen, womit sich das Unternehmen beschäftigt. Wenn aber die Tür zur Lagerhalle aufgeht, eröffnet sich der Blick auf Hunderte kleiner Shirts, Hosen, Strampler und alles was das Herz von frisch gebackenen Eltern sonst noch höher schlagen lässt. Die beiden Geschäftsführer Tino Hartmann und Tom Wachsmann hat es mit ihrer Firma in den Saalekreis verschlagen.

Die beiden Männer und ihr Team betreiben einen Online-Handel für Baby-Kleidung und Zubehör. Ursprünglich 2016 in Halle gegründet, wechselte ein Teil des Unternehmens aus Platzgründen schnell nach Leipzig. Auch dort wurde es zu klein und ein neuer Standort wurde gesucht und in Zöschen gefunden. „Die Lage ist ideal für uns. Allein wegen der Nähe zur Autobahn und zu DHL, aber es ist auch für unsere Mitarbeiter aus Halle und Leipzig als Arbeitsweg machbar“, sagt Tino Hartmann.

„Baby Sweets“ ist ein junges Unternehmen, das sich vor allem das Internet und dessen Potenzial zunutze macht

„Baby Sweets“ ist ein junges Unternehmen, das sich vor allem das Internet und dessen Potenzial zunutze macht. „Wir haben 400.000 Follower auf Facebook“, sagt Hartmann. Über das soziale Netzwerk gelangt auch ein Großteil der Kundschaft aus ganz Deutschland auf die Internetseite, von der aus dann Kleidung bestellt wird. Ursprünglich haben die beiden Männer eine sehr enge Zielgruppe von jüngen Mütter in den Fokus genommen, diese aber auf die Väter und sogar Großeltern erweitert.

Tino Hartmann kommt aus dem Marketingbereich. Vielleicht auch deshalb ist der Fokus des Unternehmens sehr auf eine benutzerfreundliche Seite ausgerichtet. „Das Thema ist sehr emotional und auf dieser Ebene holen wir unsere Kunden ab“, sagt Hartmann und ergänzt: „Wir machen die Fotos selbst, mit Puppen, die sehr echt aussehen.“ Darüber hinaus geben die Nutzer online schnell Rückmeldung, so dass das Angebot ständig angepasst werden kann. Damit der Einkauf erleichtert wird, haben die Unternehmer sogar eine vollfunktionsfähige App für das Smartphone entwickelt.

„Baby Sweets“: Von Anfang an ist Tom Wachsmann an der Seite von Tino Hartmann in das Unternehmen eingestiegen

Von Anfang an ist Tom Wachsmann an der Seite von Tino Hartmann in das Unternehmen eingestiegen. Er kommt nicht aus dem Marketingbereich, sondern hat ursprünglich Mechatroniker gelernt. „Über die Zeit habe ich mir vieles selbst beigebracht.“ Der Start war für beide 2016 gut: Mit der Idee im Kopf gingen sie mit ihrem Online-Handel an den Start. Sie haben keine Kleidung verkaufen wollen, die es überall gibt. „Unsere Zulieferer kommen aus ganz Europa“, so Wachsmann. Sie haben eine eigene Marke entwickelt, die sie in den kommenden Jahren stärken wollen. Doch das Gründen eines Unternehmens birgt auch Risiken. „Wir haben viel Lehrgeld bezahlen müssen, weil wir falsch beraten wurden. Man kann halt nicht alles wissen.“

Doch davon haben sich die beiden aber nicht abschrecken lassen. Vielmehr haben sie auf dem Weg das Wachstum jährlich verdoppeln zu wollen, gerade erst etwas finanzielle Hilfe bekommen. Ein Grund weshalb sie nach Sachsen-Anhalt gekommen sind, ist die Unterstützung einer Bank. „Die Bedingungen für Gründer sind in Sachsen-Anhalt besser als in anderen Bundesländern“, weiß Hartmann. Doch auch auf Privatinvestoren sind Firmen, die sich im Aufbau befinden, angewiesen. Die werden auch „Business Angel“ genannt. „Es ist nicht leicht jemanden zu finden, der junge Gründer unterstützt. Das fehlt insgesamt noch etwas“, so Wachsmann.

Für „Baby Sweets“ stehen die Zeichen gut. In Zöschen haben sie genug Platz, um noch zu wachsen und ihr Angebot auszubauen. Ein Ladengeschäft ist für die Männer im Moment aber noch kein Thema. „Das ist ein Prestige-Projekt für die Zukunft“, sagt Hartmann und lächelt. (mz)