1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Wörlitzer Radsportclub: Wörlitzer Radsportclub: Tour durch die alte Heimat

Wörlitzer Radsportclub Wörlitzer Radsportclub: Tour durch die alte Heimat

Von andreas richter 05.09.2012, 17:41

wörlitz/MZ. - "Det wird ne dufte Sache." Könnte der Berliner Rainer Höhling sagen. Macht er aber nicht. Denn er ist kein waschechter Hauptstädter, sondern ein Wörlitzer, der in Berlin lebt. Und so klingt es eben aus seinem Mund hochdeutsch, wenn Höhling auf den Radsportsonnabend in Wörlitz zu sprechen kommt. "Wir sind unheimlich aufgeregt und freuen uns alle riesig auf die große Party zum 50. Geburtstag des Radsportclubs."

Acht Jahre lang aktiv

Rainer Höhling gehört zum Organisationskomitee, das sich in den vergangenen Wochen und Monaten um die Vorbereitung des Festes gekümmert hat. Das erinnert am Sonnabend daran, dass es in den Jahren 1962 bis 1969 in der Parkstadt einen sehr aktiven Radsportclub gab, der damals mit der Kleinen Friedensfahrt alljährlich für einen radsportlichen Höhepunkt in Wörlitz sorgte.

Doch nicht nur dieses Rennen war das Markenzeichen der Sportler. In den acht Jahren seines Bestehens gingen aus dem Verein zahlreiche Kreismeister des damaligen Kreises Gräfenhainichen, mehrere Bezirksmeister des Bezirks Halle sowie eine Mannschaft, die im Republikmaßstab den dritten Rang (Straßenradsport) belegte, hervor. Der wohl erfolgreichste Aktive war Eckhard Röder, der 1965 in Magdeburg Dritter der DDR-Meisterschaften (Spartakiade) im Bahnradsport der 14- bis 16-Jährigen wurde. Mehrfach im Kalenderjahr wurden in Wörlitz neben der Kleinen Friedensfahrt Straßenrennen auf einem Rundkurs und diverse Schulmeisterschaften ausgetragen. In den Sommerferien fanden in den acht Jahren des Bestehens auch immer Fahrten an die Ostsee nach Graal-Müritz oder Born auf den Darß statt. Wohlgemerkt: Hin- und Rücktour wurden stets auf dem Rad absolviert. Was für alle Teilnehmer eine Herausforderung darstellte und eine gewisse Trainings-Vorbereitung abverlangte.

Über 50 ehemalige Mitglieder des RSC Wörlitz haben ihr Kommen angesagt. Für die meisten von ihnen wird es ein Abstecher in die alte Heimat sein. Denn viele hat es in den Jahren nach 1989 / 90 in andere Regionen der Republik verschlagen. In Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen und Thüringen ist man jetzt sesshaft.

Große Veränderungen

Rainer Höhling erklärt, dass auch dieser Umstand ein Grund ist, sich am Wochenende zu treffen. "Wir möchten einfach unsere alte Heimat schmackhaft machen. Hier hat sich in den vergangenen Jahren so viel verändert." Mancher, der schon länger nicht mehr in Wörlitz zu Gast war, werde sicher erstaunt sein, wie sich die frühere Heimat gemausert hat. "Und wer weiß, vielleicht gibt es den einen oder anderen, der sich vorstellen könnte, doch wieder zurückzukehren."

Für Höhling selbst ist das zwar momentan kein Thema, aber er hat nie den Kontakt zur Region verloren hat. "Ich habe ein Grundstück in Waldersee und meine Eltern leben in Wörlitz."