Frauenfußball Frauenfußball: Selbst auf die Nase fallen gehört dazu
JESSEN/MZ/AR. - Trainer Jens Schramm fand den Abstecher wichtig. Man habe nämlich in Köthen die wertvolle Erfahrung gemacht, dass man nicht nur gewinnen kann. Denn Schramm hat wohl nicht Unrecht, wenn er sagt: "Ständige Siege trüben auf Dauer die eigene Wahrnehmung. Um auf dem Boden zu bleiben, muss man auch mal auf die Nase fallen, was uns ja zuletzt nicht mehr so oft passiert ist." Die Gefahr, sich womöglich als unbezwingbar zu betrachten, war bei den Jessenerinnen durchaus nicht von der Hand zu weisen. Denn erfolgsverwöhnt wurden Schramms Damen auf jeden Fall in den vergangenen Monaten. Hallen- und Rasentitel, Pokal und erste Plätze bei der Fußballerwahl gingen an die Schwarze Elster.
Nun stand die Hallenlandesmeisterschaft auf dem Programm. Gerechnet hatte man allerdings in Jessen mit dem Ausscheiden, die Konkurrenz agiert schließlich allesamt höherklassig. Vorrundengegner Abus Dessau gehört der Verbandsliga an, Eintracht Köthen kickt in der Landesliga. Gegen Dessau unterlagen die Allemannia-Frauen zweimal je 1:4, gegen Köthen spielte die Allemannia 2:4 und 2:2.
Jens Schramm erkannte bei dem Turnier aber nicht nur einen moralischen Lerneffekt. "Auch andere Dinge haben wir uns abschauen können. Mit dem Tempo konnten wir gut mithalten. Doch die Technik unserer Gegnerinnen war viel ausgefeilter, der Klassenunterschied nicht zu übersehen." Schramm hofft, dass sich sein Team einiges gemerkt hat. Und er stellt fest: "Der Abstecher nach Köthen war keine Zeitverschwendung. Wir würden es wieder machen." Auf Torejagd gingen übrigens Diana Peetz, Sandra Azmy, Katrin Blei, Silke Schramm, Marlen Schlobach, Nicole Hanke, Mariann Lehmann-Kolozsvari, Christin Fockmann und Jennifer Hauser.