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Ringen Ringen: Wie in einer großen Familie

Von Detlef Liedmann 24.05.2016, 13:49
Ein Großteil des Eisleber Kaders hat sich zum Mannschaftsfoto aufgestellt.
Ein Großteil des Eisleber Kaders hat sich zum Mannschaftsfoto aufgestellt. Detlef Liedmann

Eisleben - Den KAV Mansfelder Land kennt man jetzt auch in Calgary. Oder doch zumindest einen Ringer aus der Lutherstadt. Denn Dima Blayvas hat in der kanadischen Stadt, 1988 Austragungsort der Olympischen Winterspiele, das Turnier der Junioren gewonnen. Dreimal musste er in der Klasse bis 84 Kilo Freistil auf die Matte. Und dreimal verließ er diese als Sieger.

„Ich bin für den deutschen Meister Benjamin Opitz nachgerückt und habe durch den Turniersieg jetzt die Chance, bei der Europameisterschaft zu starten. Ob ich in Rumänien dabei bin, werden der Bundestrainer und der Sportdirektor gemeinsam entscheiden“, so Blayvas am Samstag beim ersten Trainingslehrgang des KAV in diesem Jahr. Während der Start bei der Europameisterschaft der Junioren also noch vakant ist, weiß der 18-Jährige im Hinblick auf die kommende Saison der Eisleber in der 2. Bundesliga schon etwas mehr: „Die Trainer haben mir gesagt, dass ich meine Chancen bekommen werde, um Erfahrungen zu sammeln.“ Seit vier Jahren ist der Hallenser Blayvas für den KAV am Start, wurde jetzt in die Sportfördergruppe der Sächsischen Polizei aufgenommen.

Podestplatz bei Nordstaffel im Visier

Zu den Chancen des Eisleber Vereins in der 2. Bundesliga will sich Blayvas aber nicht äußern. Das überlässt er Fabian Jänicke. „Ich denke, dass wir gut aufgestellt sind und deshalb in der Nordstaffel um einen der Podestplätze mitringen können“, sagt Kapitän Jänicke.

Im günstigsten Fall können die Eisleber sogar Deutscher Meister werden. Warum, erklärt Vizepräsident Peter Thun: „Der Deutsche Ringerbund und ein Großteil der Vereine aus der Ersten Bundesliga liegen wieder mal im Clinch. Sieben Vereine wollen eine Deutsche Ringerliga gründen, die aber vom Weltverband nicht anerkannt wird. So würden also unter Umständen, die drei Staffelsieger der Zweiten Bundesliga den Meister ermitteln.“

Viele Wechsel noch offen

Aber noch sei nichts spruchreif und viele Wechsel in Deutschland noch nicht vollzogen. So gehören Murad Gadzhiev und Erik Thiele immer noch zum Kader des KAV. Die Wechselfrist endet am 31. Mai.

Acht Neuzugänge haben die Verantwortlichen des KAV Mansfelder Land verkündet. An der Spitze steht der mehrfache ungarische Meister Joszef Molnar (Werdau, 61 Kilo)). Ebenfalls neu im Eisleber Trikot sind Alexander Röll (Luckenwalde, 57 Kilo), Franco Büttner (Luckenwalde, 86 Kilo), Gergely Guyrits (Ungarn, 86 Kilo), Niklas Ohff (KFC Leipzig, 75 Kilo), Attila Szmik (Werdau, 98 Kilo), Dimitri Ceacusta (Moldawien, 98 Kilo), Martin Hopf (130 Kilo , aus Pausa).

Dem gegenüber stehen neun Abgänge: Mario Koch (Motor Jena), Dawid Szkodzinski (Jena), Rolf Linke (Ligakonkurrent FC Erzgebirge Aue), Ondrej Ulip (Ligakonkurrent RSV Gelenau) und Marc Wentzke (Hansa 90 Frankfurt an der Oder).

Noch nicht bestätigt sind die Wechsel von Erik Thiele (KAV Aalen), Magomedmurad Gadhziev (ASV Mainz), Patryk Dublinowski (VfK Schifferstadt) sowie Zbigniew Baranowski). Das hat mit dem Streit des Deutschen Ringerbundes (DRB) und sieben Vereinen der 1. Bundesliga zu tun. Hintergrund ist der vom DRB vorgesehene Modus zur Ermittlung des Deutschen Meisters mit nur noch einem Finalkampf statt bisher zwei. (lied)

Unabhängig davon konzentrieren sich die Eisleber Verantwortlichen auf die Saison der 2. Bundesliga. Gleich acht Neuzugänge haben die Lutherstädter am Samstag verkündet und glauben, für die Saison gewappnet zu sein. „Es gibt in der Zweiten Bundesliga keine Übermannschaft mehr. Es sei denn, irgendjemand holt noch den Zauberstab raus und zapft eine unversiegbare Geldquelle an“, so Andreas Kraus, sportlicher Leiter beim KAV Mansfelder Land.

Neben der 2. Bundesliga steht noch die Oberliga als Herausforderung für die Eisleber ins Haus. Die Oberliga wird in diesem Jahr aufgewertet und die Vorrunde in zwei Fünferstaffeln bestritten. Im Norden unter anderem dabei Luckenwalde, Hennigsdorf und Salzgitter, im Süden neben der Zweiten des KAV auch wieder Magdeburg und die Kombination aus Mattenfüchse Saalekreis, Sangerhausen, Dessau und Halle. Dass nicht einmal große Städte wie Halle oder Dessau mehr eine eigene Mannschaft auf die Beine bringen, zeigt, welch hervorragende Arbeit in Eisleben geleistet wird. „Die Neuzugänge kommen ja vor allem zu uns, weil sie sich hier einfach wohlfühlen. Es ist wie in einer großen Familie“, nennt Kapitän Fabian Jänicke hier ein Eisleber Erfolgsrezept. (mz)

Junior Dima Blayvas (oben) hat sich beim Trainingslehrgang des KAV Mansfelder Land einmal an Neuzugang Martin Hopf versucht. Der startet in der Gewichtsklasse bis 130 Kilo, Blayvas bis 84 Kilo.
Junior Dima Blayvas (oben) hat sich beim Trainingslehrgang des KAV Mansfelder Land einmal an Neuzugang Martin Hopf versucht. Der startet in der Gewichtsklasse bis 130 Kilo, Blayvas bis 84 Kilo.
Detlef Liedmann