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Unsicher wegen Corona-Krise Mansfeld-Südharz: Arbeitslosenquote steigt an

Von Beate Thomashausen 04.06.2020, 08:30

Sangerhausen/Hettstedt/Eisleben - 787 Menschen haben sich im Mai im Landkreis Mansfeld-Südharz arbeitslos gemeldet. 361 Männer und Frauen kamen direkt aus einem Beschäftigungsverhältnis. Aus dem Kfz-Gewerbe kamen die meisten Arbeitslosmeldungen. Hier verloren 53 Menschen ihre Arbeit, aus dem Gesundheits- und Sozialwesen waren es 35 Menschen, die ihre Arbeit verloren, 35 kamen aus der Zeitarbeit, 27 aus dem verarbeitenden Gewerbe.

Auch 24 Bauleute verloren im Mai ihren Job. 250 Menschen fanden indes im Mai eine neue Arbeit. Insgesamt beendeten 609 Personen die Arbeitslosigkeit. Damit ist die Anzahl der Arbeitslosen im vergangenen Monat auf 6.914 Personen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 566 Personen mehr.

Mansfeld-Südharz: Arbeitslosigkeit steigt

„Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich im Mai im Landkreis weiter, jedoch viel weniger stark als im Berichtsmonat April. Damit stehen wir landesweit besser da als andere Regionen. Es zeigt uns, viele Unternehmen konnten ihre Mitarbeiter über Kurzarbeit halten,“ sagt Martina Scherer, Vorsitzende der Sangerhäuser Arbeitsagentur.

„Das Angebot an neuen Stellen erhöhte sich im Mai wieder leicht. Dennoch bleibt die Unsicherheit, wie sich der Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten entwickeln wird.“ Das hänge von der Geschäftslage in den Firmen ab, vor allem ob und wie die Umsatzrückgänge durch die pandemiebedingten Krise ausgeglichen werden können. Scherer: „In Folge wird es vor allem für Berufsanfänger und Langzeitarbeitslose schwerer, aus der Arbeitslosigkeit wieder rauszukommen.“

Agentur für Arbeit: 1.313 Anzeigen auf Kurzarbeit 

Von März bis April sind von Unternehmen 1.313 Anzeigen auf Kurzarbeit in der Agentur eingegangen. Betroffen von Kurzarbeit sind insgesamt 11.164 Männer und Frauen. Im Mai gingen noch einmal 71 Anzeigen auf Kurzarbeit für 2.186 Personen ein. Ein großer Teil der Anzeigen kommt aus dem Handel, nämlich 285, und 186 aus dem Gastgewerbe. Ebenfalls von Kurzarbeit betroffen ist das Gesundheitswesen. Hier gingen 140 Anzeigen in der Agentur ein und 79 aus Betrieben der Metall- und Elektroindustrie.

Das heiße jedoch nicht, dass in jedem Fall alle diese Beschäftigten kurzgearbeitet haben. Deshalb würden im zweiten Schritt die Anträge und Abrechnungslisten der Unternehmen bearbeitet, um das Kurzarbeitergeld auszuzahlen. Über die tatsächlich geleistete Kurzarbeit könne erst zu einem späteren Zeitpunkt berichtet werden.

331 Jugendliche im Kreis ohne Lehrvertrag

Im Mai gingen in der Sangerhäuser Arbeitsagentur 95 neue Stellenangebote ein. Das waren 16 Stellen mehr als vor einem Monat, aber 83 weniger Stellen als im Mai vergangenen Jahres. Die neu gemeldeten Stellen waren vorrangig den Branchen der wirtschaftlichen Dienstleistungen, dem Baugewerbe, dem verarbeitenden Gewerbe sowie dem Kfz-Gewerbe zuzuordnen. Damit seien jetzt insgesamt 816 freie Arbeitsstellen im Bestand der Agentur für Arbeit Sangerhausen. 182 weniger als voriges Jahr, heißt es von der Agentur.

Angespannt ist die Lage auf dem Ausbildungsmarkt. 331 Jugendliche haben derzeit noch keinen Lehrvertrag abgeschlossen. Seit Oktober 2019 wurden der Arbeitsagentur 591 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet. Davon sind 422 Stellen noch frei. Vor allem sind das Lehrstellen in der Produktion und Fertigung. Auf der anderen Seite haben sich 490 Bewerber für eine Ausbildung bei der Arbeitsagentur registrieren lassen. (mz)