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Tischtennis Tischtennis: Zehntes Familienturnier findet in Quedlinburg statt

Von Detlef Anders 08.01.2013, 17:33

Quedlinburg/MZ. - "Familien im Duell" war am Sonntag bereits zum zehnten Mal das Motto eines MZ-Sporttages. Zwölf Kinder folgten mit Vätern, dem Opa oder dem Bruder der Einladung der Lokalsportredaktion und des SV Eintracht in die Turnhalle Erlenstaße. Neben bereits im Verein aktiven Kindern waren auch einige Neulinge am Start.

"Es hätte auch andersrum ausgehen können", fand Aiko Brahmann, der im Vorfeld nicht im geringsten mit einem Pokal gerechnet hätte. Seitdem Kai (13) vor über einem Jahr mit dem Tischtennis begann haben die Brahmanns auch eine eigene Platte, an der sich Vater und Sohn hin und wieder duellieren. Als in der Vorrundenauslosung der Name Todor fiel, hatte Kai bereits schwarz gesehen. Todor Atanasov (13) spielt nach fünf Jahren im Verein so gut, dass er sogar schon einmal in der ersten Herrenmannschaft in der Landesliga aushalf und der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga. Und auch am Sonntag blieb Todor als einziges Kind ungeschlagen. Doch beim Familienturnier kommt es eben auch darauf an, wie die Väter spielen. Und da hatte Vater Brahmann die Nase meist vorn. "Die Eltern sollen sehen, wie sich ihre Kinder entwickeln", sagte Peter Görner vom SV Eintracht. Der Trainer konnte aber auch ein Talent wie Robert von Reitzenstein sichten.

Ralf Ströhl war mit seinem Sohn Tom Wolf aus Thale gekommen. "Wir haben im Urlaub angefangen, Tischtennis zu spielen und haben dann eine Platte gekauft und im Sommer zu Hause gespielt", erzählte Ströhl. Da im Winter nun nicht gespielt werden kann, war er froh über das Angebot des MZ-Turniers. "Wir sind dabei und gut."

Ehrgeiz entwickelte Raik Hörhold (43). Er hatte 1980 angefangen, Tischtennis zu spielen. Von 1992 bis 2008 war er beim Ballenstedter TTV und Eintracht Quedlinburg im Ligabetrieb aktiv, musste das Hobby aber nach gesundheitlichen Problemen aufgeben. Nun wollte er seinem Sohn Jan-Age Einecke (11), der bei der TSG GutsMuths Quedlinburg aktiver Floorballer ist, zeigen, dass man auch beim Tischtennis ins Schwitzen kommt, wenn man versucht, für einen Sieg jeden Ball zu kriegen. "Geschwitzt habe ich eigentlich nicht", musste der Floorballer aber trotz eines dritten Platzes feststellen. Vielleicht schwitzt er ja 2014.

Ebenfalls einen Pokal für den dritten Platz konnte Justin Haegert mit nach Hause nehmen. Er hatte seinen Opa Armin Haegert aus Neudorf mitgebracht. "Er hat mich überredet", sagte der mit 60 Jahren älteste Teilnehmer. Nachdem er in der Garage in den Ferien oft mit seinem Enkel trainierte, konnte der den Traum vom Pokal verwirklichen. Dabei fiel es dem Opa nach zwei Lungen-Operationen nicht gerade leicht. "Aber ich habe ein Spray in der Tasche."

Erik Winkler war mit seinem Bruder Kay gekommen, konnte diesmal aber keinen Pokal mitnehmen. Einziges Mädchen war MyUen Ngo. Mit ihrem Vater Van Chu Ngo kam sie auf Platz sechs.

Lyuben Atanasov hatte mit seinem Sohn von 2009 bis 2011 schon ein Abo auf den letzten Turnierplatz. Im letzten Jahr konnte der Vater nicht. Nun, bei der vierten Teilnahme, lobte der aus Bulgarien stammende Arzt die Talentförderung beim SV Eintracht und im Landesverband. "Alles ist sehr gut organisiert. Kinder, die Lust haben und Leistung zeigen, die kriegen hier was sie brauchen." Dass Todor sich so gesteigert hat, liege nicht nur an dessen Hartnäckigkeit. Er sei auch in Wernigerode oder Biederitz willkommen, wo sich auch Trainer mit ihm beschäftigen und sich nicht sorgen, dass Todor irgendwann ihre Kinder schlägt. "Das ist hier viel mehr als Sport. Das ist Erziehung. Die Kinder lernen zu kämpfen und auch zu verlieren. Das ist eine tolle Sache."

"Die Kinder trainieren in einem der erfolgreichsten Tischtennis-Verein im Land", schätzte Peter Görner ein. Der emsige Trainer und Organisator dankte vor allem der Turnierleitung um Jonas Hommers und Walter Kautz sowie Frank Schmidt für die Hilfe. Am Ende standen auch die Letzten nicht mit leeren Händen da.

Ergebnis:

1. Kai und Haiko Brahmann, 2. Todor und Lyuben Atanasov, 3. Justin und Armin Hagert, Jan-Age Einecke / Raik Hörhold; 5. Erik und Kay Winkler; 6. MyUen und Van Chu Ngo; 7. Philipp Görns und Holger Ollenhauer; 8. Leander und Mathias Rust; 9. Robert und Klaus von Reitzenstein; 10. Tom Wolf / Ralf Ströhl; 11. Jasen und Ulrich Schramm; 12. Niklas und Michael Hecht.