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Orkantief "Sabine" Orkantief Sabine brachte es auf Brocken auf 171 Kilometer je Stunde Windgeschwindigkeit: Oberhalb von 600 Metern bis Montagmittag Orkanböen möglich

10.02.2020, 09:52
Schneeverwehungen auf dem Bahnhof Brocken im Harz
Schneeverwehungen auf dem Bahnhof Brocken im Harz dpa-Zentralbild

Brocken/Halberstadt/Quedlinburg - Das Orkantief „Sabine“ hat es auf dem Brocken im Harz in Böen auf Geschwindigkeiten von bis zu 171 Kilometer je Stunde gebracht. Der Wert wurde am Montagmorgen um 4.00 Uhr auf dem höchsten Gipfel von Sachsen-Anhalt gemessen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit.

Bei Stürmen wie „Sabine“ werden meist auf den Bergen die Spitzengeschwindigkeiten gemessen. Spitzenreiter war der Feldberg im Schwarzwald. Dort wurden um 7.00 Uhr am Montagmorgen 177 Kilometer pro Stunde registriert worden.

Wetterdienst warnt vor weiteren Orkanböen oberhalb von 600 Metern

Oberhalb von 600 Metern kann es bis Montagmittag zu Orkanböen kommen, auf dem Brocken gar zu extremen Orkanböen. Dort wurden bereits am Sonntagabend Spitzengeschwindigkeiten von 156 Kilometern pro Stunde gemessen, wie ein Sprecher des DWD in Leipzig mitteilte. Der DWD rät für den gesamten Landkreis Harz, Fenster und Türen zu schließen.

Weil Äste, Dachziegel oder andere Gegenstände herabfallen können, empfiehlt der Dienst, Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen zu halten. Darüber hinaus sollte der Aufenthalt im Freien am Montagmorgen bis 8 Uhr möglichst vermieden werden.

Züge der Harzer Schmalspurbahnen fahren nur im Thüringer Teil des Netzes

Die Züge der Harzer Schmalspurbahnen verkehren wegen des Sturmtiefs „Sabine“ am Montag nur im thüringischen Teil des Streckennetzes. Der Sachsen-anhaltische Teil der Harzquerbahn sowie die Brocken- und die Selketalbahn stehen still. Im Lauf des Dienstags läuft der Bahnverkehr wieder an, wie Unternehmenssprecher Dirk Bahnsen erklärt. Welche Verbindungen jedoch auch am Dienstagvormittag noch ausfallen, erfahren Fahrgäste im Netz unter www.hsb-wr.de/news-oxid.

Die Warnungen vor „Sabine“ wecken Erinnerungen an „Friederike“, das Orkantief, das im Januar 2018 über Europa hinwegfegte und auch im Harz große Schäden anrichtete. Der Sturm fällte Hunderttausende Bäume, mehrere Zehntausend Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Auf dem Brocken wurden damals 205 Kilometer pro Stunde gemessen.

Der Stromnetzbetreiber Mitnetz Strom teilte mit, dass rund 1.000 Kunden im Landkreis Harz wegen des Sturms zeitweise ohne Strom gewesen seien. Die Feuerwehr Harzgerode berichtete bis Montagmorgen von 30 Einsätzen im Sturm, vor allem wegen umgefallener Bäume, heruntergefallenen Ziegeln und Stromausfällen. Die meisten Einsätze Kleinigkeiten gewesen. (mz/brt/tho/dpa)