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Kommentar zum Ruhegeld beim RBB Für die Öffentlich-Rechtlichen ein unermesslicher Schaden

Der Prozess um das Gehalt der früheren RBB-Direktorin Claudia Nothelle offenbart das Ausmaß der Verschwendungssucht. Skrupellos füllen sich einige die Taschen.

Von Hagen Eichler 25.04.2025, 18:21
MZ-Kommentator Hagen Eichler
MZ-Kommentator Hagen Eichler (Foto: Andreas Stedtler)

Magdeburg/MZ - Der Tag, an dem die frühere Fernsehjournalistin Claudia Nothelle aus ihrem Job beim öffentlich-rechtlichen gedrängt wurde, war finanziell gesehen der beste ihres Lebens.

Die damalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger wollte eine Konkurrentin loswerden und bewilligte dieser einen fürstlich dotierten Aufhebungsvertrag. Nicht, dass Nothelle darauf angewiesen wäre: Mit der anschließend übernommenen Professur in Magdeburg zählt sie auch so zu den Spitzenverdienern im Land. Vom RBB aber ließ sie sich noch ein zusätzliches, lebenslanges Gehalt zusichern.

Geld fürs Nichtstun - und niemand fand das befremdlich

Erst jetzt, da die neue RBB-Führung diese Zahlungen einstellen will, offenbart sich das ganze Ausmaß der öffentlich-rechtlichen Verschwendung. Bei einer statistisch durchschnittlichen Lebenserwartung wird Nothelle für die Zeit nach ihrem Abgang die sagenhafte Summe von mehr als vier Millionen Euro kassieren. Ein Top-Gehalt fürs Nichtstun – finanziert von den Beitragszahlern. Und all das, während die Anstalt beim Programm spart und Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt werden.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Ein derartiges Verschleudern von Beitragsgeld ohne jedes Unrechtsbewusstsein ist unerträglich. Beim RBB hat sich eine skrupellose Gruppe von Managern gegenseitig die Taschen gefüllt. Der Schaden für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der wichtiger ist als je zuvor, ist wahrlich unermesslich.