Leichtathletik Leichtathletik: Joggen statt Tischtennis

Friedrichsbrunn/MZ - Annemarie Einecke strahlt stolz im Ziel des Friedrichsbrunner Abendlaufes. Die Quedlinburgerin ist als erste ins Ziel des Kindergartenlaufes gekommen. Eigentlich ist sie als Erstklässlerin schon zu alt, doch die Gastgeber erlaubten den Start, so dass die gesamte Familie Einecke/Hörhold beim Abendlauf startete. Raik Hörhold (44) läuft seit der Wende das erste Mal überhaupt bei einem Wettkampf mit. „Ich muss jetzt was machen machen“, meinte der frühere Tischtennis-Spieler in Anspielung auf seine Figur. Die Atmosphäre in Friedrichsbrunn gefällt ihm.
93 Läufer waren zu den vier ausgeschriebenen Läufen über zwei, fünf und zehn Kilometer sowie dem Kindergartenlauf gekommen. Der wurde auf Anregung der neuen Chefin des Wintersportvereins Claudia Löffler wieder initiiert, um ein Bewegungsangebot zu unterbreiten. Ihre Tochter Mia war mit zwei Jahren die jüngste Teilnehmerin, Horst Kastendeich von der SG Dankerode mit 76 Jahren der älteste Läufer. „Ich bin vor allem mit dem Wetter zufrieden“, sagte die Vereinschefin nach dem Schneechaos beim Ramberglauf und Dauerregen beim Mountainbike-Marathon.
"Das ist hier am See so eine schöne Atmosphäre"
Beim Zehn-Kilometer-Lauf hatte Michael Weiß aus Altenau die Nase vorn. Ihm folgten Yves König aus Stiege und Goran Bonka (TSG GutsMuths Quedlinburg). Luise Merkel (NSV Wernigerode) war schnellste Läuferin. „Ich nehme seit einigen Wochen so ziemlich alle Läufe in der Gegend mit“, sagte König. Der Stieger hatte von einem Jahr sogar den Ultramarathon des Ottonen-Laufes (72 km) von Stiege nach Quedlinburg absolviert. Goran Bonka war vor allem der Kinder wegen, die hier die Startmöglichkeit nutzten gekommen. „Das ist hier am See so eine schöne Atmosphäre“, lobte er. „Ich mag den Lauf.“
Mit 40 Startern war der fünf Kilometer lange Lauf am stärksten besetzt. Mit großem Abstand gewann hier Vincent Eckert aus Wippra vor dem Elbingeröder Maik Rieche. Schnellste Frau war Ute Krause aus Stecklenberg vor WSV-Chefin Claudia Löffler. Auch über die zwei Kilometer dominierten Stecklenberger. Hendrik Krause war klarer Sieger vor Bastian Sechting (WSV Friedrichsbrunn) und Nele Krause gewann bei den Mädchen vor Lene und Grete Roßmann, die zwar aus dem brandenburgischen Wassersuppe stammen, aber auch für Stecklenberg starteten. Sie sind Cousinen der Siegerin Nele, die am Sonntag ihren 13. Geburtstag feierte. „Ich mache Leichtathletik bei Stahl Thale“, begründete der zehnjährige Hendrik seinen Erfolg gegen die meist älteren Konkurrenten.
"Das trägt zum Miteinander im Ort bei"
„Wo ist mein Paul“, fragte sich im Ziel der zwei Kilometer ganz besorgt Kinderheim-Leiterin Anke Käßler. „Der wollte die fünf Kilometer laufen und kommt nicht an!“ Doch bald darauf konnte sie ihren Schützling auch beim Zieleinlauf fotografieren. Im letzten Jahr hatten sich einige an die fünf Kilometer gewagt, aber gemerkt, dass es doch ein harter Kanten ist, so dass die meisten ihrer Schützlinge, die beim WSV Friedrichsbrunn Mitglied sind, nur die kürzere Distanz wählten.
Auch wenn das Starterfeld letztlich kleiner war als in den letzten Jahren, der inzwischen 23. Abendlauf gehört zur festen Tradition im Leben des Luftkurortes. Dass alle vier Läufe mit Böllerschüssen gestartet wurden, gehört zur Tradition. Gleich sechs Schützen böllerten mit ihren Pistolen wie bei den anderen WSV-Wettkämpfen auch, wie Frank Miethke feststellte. „Das trägt zum Miteinander im Ort bei.“
Alle Ergebnisse unter www.friedrichsbrunn-wsv.de.