Extremsport Extremsport : Quedlinburger beim "1.000 Lakes Swimrun"

Quedlinburg - Zehn Kilometer Schwimmen und 33 Kilometer Laufen. Das ist die Herausforderung, die auf die Quedlinburger Sportler Klaus Raymund und Kai Quandt vom SV Wissenschaft am Wochenende wartet. Beim „1.000 Lakes Swimrun“ zwischen dem Burghof Wesenberg und Schloss Rheinsberg in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte werden trotz der gegenwärtig kalten Temperaturen zehn Seen und ein Kanal durchschwommen. Immer wieder wechseln sich Lauf- und Schwimmetappen ab. Die Trend-Sportart lautet Swimrun und schwappt gerade aus Skandinavien auf das restliche Europa über, erklärt Quandt.
„Es ist was Neues. Wir sind wirklich Newcomer“, gibt sich Quandt trotz einer Erkältung am letzten Wochenende unbekümmert, während sein Partner noch den Urlaub mit seiner Familie im warmen Mallorca genoss. „Erst mal sehen, ob wir das bis ins Ziel bringen.“
109 Männer-Teams, 55 Mixed-Teams und noch 16 Frauen-Teams aus 20 Ländern werden bei der Deutschland-Premiere in Mecklenburg dabei sein. Die besten acht Teams qualifizieren sich für die Weltmeisterschaft „Ö till Ö“ in Schweden. Viele WM-Teilnehmer werden in Mecklenburg dabei sein. „Ein erlesenes Feld“, weiß Quandt.
70 der 250 Startplätze sind noch frei, doch Quandt ist überzeugt, dass in einem Jahr die Startplätze wie bei vielen anderen Extremsportarten ausgelost werden müssen. „Die 3.000 Startplätze für Roth waren nach 30 Sekunden weg“, erklärt Quandt mit Blick auf den Triathlon über die Iron-Man-Distanz.
Einfach mal ausprobieren
Beim Swimrun bestreiten die Teilnehmer den Wettkampf in Neopren-Anzügen, die vor der Kälte der Seen schützen, aber zum Laufen auch nicht ausgezogen werden. Problematisch seien daher Kopf und Füße. „Da wird man schon richtig kalt und man konnte es nicht viel simulieren“, meint Kai Quandt mit Hinweis auf den bis vor 14 Tagen noch warmen Ditfurter Kiessee, in dem die Quedlinburger viel trainierten. Geschwommen wird übrigens auch mit Schuhen.
Die beiden Sportler kennen sich schon lange. Aufgrund ihrer Liebe für den Orientierungssport ließen sie sich vor einigen Jahren schon für Abenteuer-Sport begeistern. Nachdem sie selbst Mountainbike-Orientierungsfahren und Orientierungsläufe organisierten, unterstützten sie die holländischen Organisatoren des Adventure Race „The Harz“ und nahmen selbst schon mehrfach erfolgreich als Team „Duosan Rapid“ daran teil. „Ein Adventure Race über 40 Stunden - da hatten wir auch erst gedacht, das geht nicht, wenn man es noch nicht gemacht hat.“ Man müsse es selbst einfach mal ausprobieren, schildert Quandt, der als Zehnkämpfer auch schon Erfolge feierte, die Motivation. Beim Iron-Man-Triathlon habe sein Freund auch lange gesagt, das sei zu lang.
Mittlerweile hat Klaus Raymund noch extremere Wettkämpfe wie den Celtmen in Schottland und den Austria Extrem bestritten. Bei der Sportlerwahl 2015 im Harz kamen die Quedlinburger Freunde als Team „Duosan Rapid“ in die Top 3 der Mannschaften.
„Zehn Kilometer sind wir noch nie an einem Tag geschwommen.“ Deswegen hätten sie gesagt, das sei nichts für sie. „Aber nachdem nun das erste Mal in Deutschland so ein großes Ding ist, und dann noch in Mecklenburg, wo man immer mal im Urlaub war und man sich auskennt, da haben wir gesagt, wir probieren das mal.“ Wenn es nicht so gut läuft, wird eben das nächste Mal was anderes ausprobiert.
(mz)