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35. Waldlauf in Quedlinburg 35. Waldlauf in Quedlinburg: Rekord bei der Teilnehmerzahl

12.05.2014, 17:48
Rekordteilnahme: Solch ein Gewimmel herrschte zum GutsMuths-Lauf über 2,4 Kilometer bereits beim Start.
Rekordteilnahme: Solch ein Gewimmel herrschte zum GutsMuths-Lauf über 2,4 Kilometer bereits beim Start. Frank Drechsler Lizenz

Quedlinburg/MZ/IFO - Schon um 6 Uhr herrschte reges Treiben im Quedlinburger Hüttenweg. Über feuchte Wiesen trugen Helfer um Detlef Baeske Tische, Bänke, Absperrgitter, Zeitmessanlage, Start- und Zielbänder, damit der Start zum Waldlauf starten kann. Kurz vor 9 Uhr begrüßte Sprecher Konrad Sutor die Wanderer und Nordic Walker und schickte 115 Teilnehmer pünktlich in den Stadtwald.

Die Wanderer trennten sich in drei Gruppen über vier Kilometer mit Ute Sibinski, acht Kilometer mit Alois Hunstock sowie zwölf Kilometer mit Ehepaar Schwarzer.

Premiere für Seniorin

Ruth Redlich ist mit 84 Jahren seit Jahren dabei, während Angelika Parlowski ihre Premiere erlebte. „Wir sind als Team der Wohnungswirtschaftsgesellschaft dabei“, erklärte sie auf Nachfrage.

Nach 35 Minuten kamen die schnellsten Walker ins Ziel, darunter Gernrodes Bürgermeister Detlef Kunze. Birgit Hentschel neben ihm bekam als erste Frau eine Rose zum Muttertag überreicht. „Eine schöne Aufmerksamkeit“, lobt sie. Danach folgen weitere 46 Nordic Walker.

Kindergarten „Anne Frank“, Kindergarten „Sonnenkäfer“ und Montessori-Kindergarten (alle in Quedlinburg)

Neustädter Grundschule und Süderstadt-Grundschule (beide in Quedlinburg)

1. Wohnungswirtschaft Quedlinburg

2. Stadtverwaltung Quedlinburg

3. Fa. Leder-Müller Quedlinburg

TV Großen-Buseck (Hessen)

(bü)

Im Zielbereich will Doppelolympiasieger Waldemar Cierpinski von Sportlern aus Großen-Buseck (Hessen) wissen, warum sie in Quedlinburg sind. „Der Advent in den Höfen hat uns neugierig gemacht“, erläutert Rolf Kramer. „Für uns 23 Sportler vom Lauftreff passte der Waldlauf in unsere Planung als Mischung von Sport und Kultur.“ Cierpinski noch gab Tipps fürs Laufen.

Inzwischen war auch der Schirmherr des Laufes, Oberbürgermeister Eberhard Brecht, bei den Organisatoren eingetroffen und lobte den „herausgeputzten“ Start-Ziel-Bereich. Er schraubte seine Erwartungen allerdings wegen einer Hüftverletzung zurück und nahm ohne Wertung teil.

Läufer unterwegs ins Schutzgebiet

Gemeinsam mit Namensgeber König Heinrich I. gab er den Startschuss für 114 Läufer auf der längsten, 14,3 Kilometer langen Strecke. Schon nach einer 2,4-Kilometer-Schleife führte Thomas Kühlmann (Wernigerode) deutlich und liefert mit 48:09 Minuten eine Superzeit im Ziel ab, an die niemand heran kam. Lokalmatador Jörg Müller (54:32 min.) spielte seine Erfahrung aus, um Matthias Formella noch vom zweiten Platz zu verdrängen. Inzwischen waren auch die Mathilden-Läufer über 5,6 Kilometer unterwegs, darunter Brecht. Er kämpfte sich durch und kam mit leidendem Gesichtsausdruck, aber zufrieden ins Ziel. Dank seines Vorbilds waren in diesem Jahr so viele Angestellte der Stadtverwaltung dabei, dass es für den zweiten Platz beim Firmencup reichte.

Bekanntheit wächst

Die schnellsten der 143 Läufer über 5,6 Kilometer waren Fabian Lippe (Wernigerode) und Cierpinskis Neffe Jonathan (Spergau). Bei den Frauen siegt Frauke Albrecht vor Sabine Fleig (beide Wernigerode) und Vivien Wehrenpfennig (Quedlinburg).

Der Strom einkommender Läufer in erster Linie aus Quedlinburg und Sachsen-Anhalt, aber auch aus Hamburg, Hannover, Leipzig und Gütersloh nahm kein Ende. „Langsam werden wir in der Republik wahrgenommen, das sollte uns stolz machen“, verkündete Vereinschef Sutor über Lautsprecher. Zum Motto „Ganz in Familie starteten Puchallas mit Oma Gerhild, Sohn Lars, Schwiegertochter Katja und den Enkeln Nils und Lena. Ähnlich war es bei Malcherts, Gerboths und Eineckes. „Klar, dass wir das Heimspiel nutzen“, sagt Raik Hörhold, Lebenspartner von Ines Einecke. „Der Waldlauf ist der Auftakt für intensives Training, ich habe einen Startplatz beim Berlin-Marathon im September gewonnen“.

Nach Start keine Stürze

Als neues Starterpaar schickten Organisator Volker Crummenerl und GutsMuths alias Florian Dippe 339 Kinder und Jugendliche aus den Schulen sowie erwachsene Laufanfänger auf die 2,4-Kilometer-Schleife. Staub wirbelte auf, als der Troß den Anstieg zum Grüntalsweg nahm - diesmal ohne Stürze. Auch Dirk Gärtner, Schulleiter des GutsMuths-Gymnasiums, machte sich ein Bild und stellte fest: „Es bleibt ja kaum Platz für Zuschauer“. Er gab zu, dass seine Einrichtung in der Schulwertung noch Reserven habe. Vorbild dafür könnten die Süderstadt-Grundschule mit 40 Prozent ihrer Schüler oder das Europagymnasium Thale sein, das viele an den Start brachte und einige Altersklassenwertungen gewann.

Als „unglaubliche Erfolgsgeschichte“ bezeichnete Sutor den Quedellauf. „Es ist das fünfte Quedeljahr.“ Das Maskottchen sei allen Kindern bekannt und „die meisten wollen mit ihm laufen“, weiß der Initiator des Quedellaufes. In zehn Kindergärten werbe der Plüschhund für sportliche Betätigung.

Mit 313 Startern in fünf kleineren Läufen verzeichnete Sutor bei der Teilnahme diesmal eine Steigerung um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Viele Eltern, Geschwister und Großeltern begleiteten die Jüngsten.

Allerdings verstanden nur wenige Erwachsene, warum es keine Wertungen gab. Petra Streubel vom Bummi-Kinderland: „Quedel hat uns gelehrt, dass angemessenes Tempo auch viel Spaß macht. Man kann sich dabei sogar unterhalten und als Team ins Ziel kommen.“

Gestärkt zur Ehrung

Der TSG GutsMuths sei es gelungen, setzte Streubel fort, „aus teilweisem Konkurrenzdenken ein Miteinander der Kitas zu erreichen, einschließlich der Tagesstätten in Bad Suderode, Gernrode und Rieder“. Für die Aktionen interessieren sich auch Warnstadt und Timmenrode.

Schon zehn Minuten nach dem letzten Eintreffen der Quedelläufer begannen auf dem Hof der ehemaligen Gartenfachschule die Siegerehrungen und die Auszeichnungen in den Sonderwertungen. Viele hatten sich längst mit Essen aus der Gulaschkanone gestärkt und hetrunken, bevor sie Urkunden und Pokale in Empfang nehmen konnten.

Glück mit dem Wetter

Nach und nach fiel den Organisatoren die Anspannung ab, es gab Freude darüber, dass das Wetter gehalten hatte. Auch die Rekord-Teilnehmerzahl und der unfallfreie Tag bis bis auf ein fehlendes Asthmaspray wurden ausgewertet.

„Es sieht alles leicht aus, es steckt aber wochenlange Arbeit dahinter, solch eine Veranstaltung vorzubereiten“, dankte Schirmherr Eberhard Brecht nicht nur den Machern des Waldlaufs, sondern auch Teilnehmern.

Beim Waldlauf eng vereint: Wanderer und Läufer erreichen unter dem Beifall der Zuschauer gemeinsam das Ziel im Hüttenweg.
Beim Waldlauf eng vereint: Wanderer und Läufer erreichen unter dem Beifall der Zuschauer gemeinsam das Ziel im Hüttenweg.
Frank Drechsler Lizenz