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Judo Judo: Gemeinsam sind wir stärker

Von Marcus Bräuer 29.05.2012, 18:45

Köthen/MZ. - Es war alles perfekt vorbereitet. Fusionen gibt es schließlich nicht alle Tage. Und so war es nicht verwunderlich, dass sich die Judoabteilungen des PSV Köthen und des CFC Germania 03 etwas einfallen ließen für den Tag, der als Startschuss in eine erfolgreiche Zukunft des Judosports in der Bachstadt gelten soll.

Fusion ist die richtige Entscheidung

Die Judoka des CFC schlossen sich letzten Freitag offiziell dem PSV an. Bei der Feierstunde in der Judohalle am Ratswall zugegen waren neben der Präsidentin des Judoverbandes Sachsen-Anhalt (JVST), Britta Schmuck, auch der Oberbürgermeister der Stadt Köthen, Kurt-Jürgen Zander, sowie Landrat Uwe Schulze. Das Köthener Judo-Urgestein Jürgen Kümpfel, 60, demonstrierte gemeinsam mit einigen Nachwuchs-Judoka den Gästen Würfe und Haltegriffe, ehe über das Warum der Fusion gesprochen wurde.

Egal welcher Redner an diesem Tag an das Rednerpult trat, im Kern waren sich alle einig: Die Fusion ist gut für den Judosport in der Stadt. Oberbürgermeister Zander öffnete mit den Worten: "Irgendwann siegt die Vernunft." In einer Kleinstadt wie Köthen sei es nicht möglich, zwei Vereine erfolgreich zu führen, da die Konkurrenz um die Kinder eh schon groß genug sei.

"Judo ist kein Fußball", sagte Zander weiter. Es sei deshalb für eine Sportart, von der häufig nur am Rande Notiz genommen werde, unabdingbar, Kräfte zu bündeln, wenn man erfolgreich arbeiten möchte. Zander formulierte seine Hoffnung, dass der Judosport in Köthen durch die Fusion wieder breiter wird, aber: "Vielleicht entwickelt sich daraus auch wieder etwas für die Spitze."

Vor einigen Jahren war Köthen noch Leistungsstützpunkt. Die Geschichte des Judosports in der Bachstadt ist erfolgreich. Gerd-Jürgen Dodt, Ehrenpräsident des JVST, sprach über die Anfänge des Judosports in Köthen und im Kreis. "Wir waren bemüht, mehrere Sektionen zu gründen", erzählte Dodt. Sechs Judo-Sektionen gab es in der Hochphase des Judosports im Kreis.

Seit Freitag gibt es also nun nur noch eine. Ein lachendes und ein weinendes Auge sah man bei JVST-Präsidentin Britta Schmuck deshalb aber nicht. Obwohl die Fusion für den Landesverband den Verlust eines Vereines darstellt. "Die Anzahl der Vereine ist zwar ein Kriterium für Fördermittel. Die bekommt man aber nur, wenn man mindestens 50 Vereine im Landesverband hat", so Schmuck. Da dem JVST nur 46 Vereine angehören, ein Verein weniger also nicht das Zünglein an der Waage sei, mache es der Verbandspräsidentin nichts aus. Vielmehr äußerte auch sie sich begeistert. "Es ist Wahnsinn, dass man hier so viel Erfahrung bündelt. Das ist der absolut richtige Schritt."

Ziel der Gemeinsamkeit

Der Leiter der gemeinsamen Sektion, Thomas Weidenmüller, hob hervor, dass die Fusion nur möglich war, "weil alle es wollten." Nun sei wichtig, dass "alle Mitglieder am Ziel der Gemeinsamkeit arbeiten." Es soll etwas Neues entstehen. Dann, so die Hoffnung, sei die Chance da, Judo in Köthen wieder dahin zu bringen, wo es einmal war. Alleine, das haben alle Judobegeisterten der Stadt erlebt, war es nicht möglich. Nun also der Versuch nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stärker.