Tanzen Tanzen: Auf dem Parkett geht es mit Rumba um Medaillen
HOHENMÖLSEN/MZ. - Es ist das erste Tanzturnier, an dem Otto Dutt und Diana Garkuscha teilnehmen. Er ist neun Jahre, sie zehn. Beide mögen sich, gehen in gleiche Schulklasse, verbringen viel Freizeit beim Training miteinander, nicht nur beim Tanzen, auch beim Kampfsport. Im 1. Tanzsportclub (TSC) Blau-Gelb Weißenfels begannen die Übungsstunden für Diana vor zwei Jahren, seit anderthalb Jahren ist Otto dort ihr Partner. Gut gestylt für ein Turnier in lateinamerikanischen Tänzen sind sie, dafür haben die Eltern gesorgt. Aufgeregt wirken sie nicht, machen sich warm auf dem Parkett, warten gemeinsam mit den Eltern, dass es endlich losgeht. Erst am Tag zuvor haben sie geübt, wie man sich vorm Publikum beim Einmarsch zu Turnierbeginn bewegt. Teilnehmen dürfen sie an den Landesmeisterschaften in lateinamerikanischen Tänzen Sachsen-Anhalt für Kinder und Junioren, weil sie kurzfristig eine Startkarte erhalten haben. Jetzt wollen sie ihr Bestes geben für sich, ihren Verein, und ihre Heimatstadt. Dazu werden sie angefeuert von ihren Eltern. Nikolai Garkuscha und Elena Babenko, Dianas Eltern sowie Ottos Mutter Julia Dutt haben sie begleitet.
Im hochwassersicheren Bürgerhaus von Hohenmölsen eröffnet Thomas Jähnel, der Vorsitzende des 1. TSC Blau-Gelb Weißenfels, die vom Landestanzsportverband Sachsen-Anhalt offen ausgeschriebene Landesmeisterschaft. Dorthin ist auch der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) gekommen, um dem ausrichtenden Verein für sein Engagement zu danken. Nicht nur aus Burg, Halle, Magdeburg, Wittenberg, Dessau aus Sachsen-Anhalt haben Tanzpaare, Trainer und Familienangehörige den Weg nach Hohenmölsen gefunden, sondern auch aus dem sächsischen Leipzig, Dresden, Grimma und Zwickau. Turnierleiter und Präsident des Landestanzsportverbandes Sachsen-Anhalt, Bernd Totzke, hält das Bürgerhaus für "gut geeignet für Turniere". Den ausrichtenden 1. TSC Blau-Gelb habe das viel Arbeit für die Vorbereitung gekostet. 40 Vereinsmitglieder seien am Sonnabend im Ehrenamt im Einsatz gewesen, damit die Veranstaltung gut läuft.
Bereits in der ersten Startklasse Kinder I / II D, in der Otto Dutt / Diana Garkuscha tanzen, hatten sich 20 Paare angemeldet. Nach Einmarsch und Vorstellung werden sie in vier Gruppen für die Vorrunde eingeteilt. Schließlich brauchen die Wertungsrichter Dieter Bauerschäfer vom 1. TSC Grün-Gold Leipzig, Jens Grundei (TSC Schwarz-Gold Göttingen), Anja Köhler (TC 91 Cottbus), Carsten Wiethaup (TSC Rot-Weiß Öhringen) und Gert Zeiss (TK Orchidee Chemnitz) eine gute Sicht auf die Paare, um sie zu bewerten. Drei Tänze - Cha-Cha-Cha, Rumba und Jive - mussten gezeigt werden. Schon bei diesem ersten Turnierauftritt lächeln Otto und Diana auf der Tanzfläche, auch das hatten sie geübt. Doch noch viel mehr Freude strahlen ihre Körper aus, als Turnierleiter Totzke mitteilt, dass sie zu jenen gehörten, die es in die Zwischenrunde geschafft haben. Ins Finale für sechs Paare kommen sie dann zwar nicht, doch bei ihrem ersten Turnier auf den achten Platz zu tanzen, ist nicht schlecht. "Das ist eine außergewöhnlich gute Leistung", sagt Kerstin Dornack, Sportwart des 1. TSC Blau-Gelb.
In den Startklassen Junioren I D und Junioren I C sind keine Weißenfelser Paare vertreten. Die Heimischen gehen erst am Nachmittag bei den Junioren II C aufs Parkett. Der Weißenfelser Alexander Jähnel startet im offenen Turnier allerdings nicht für Weißenfels, sondern mit seiner neuen Partnerin Franziska Wrobel für den STK Impuls Leipzig. Das Turnier beenden sie auf dem zweiten Platz. Die Punkte fließen nicht in die Landesmeisterwertung ein. Dennoch bleibt dem ausrichtenden Club Blau-Gelb Weißenfels eine Bronzemedaille. Jonas Schneider und Alisa Ranscht erringen sie in der Startklasse Junioren II C.
Manche Tanzpaare gehen im Turnier in zwei Klassen an den Start. Das gelingt ihnen, wenn sie genug Punkte im Startbuch gesammelt haben, so dass sie aufsteigen - und gleich in der höheren Klasse Turnierpunkte sammeln.