Schlechte Dämmung fehlendes Dach Lützen: Kita "Spielhaus" darf auf Sanierung hoffen

Lützen - In manchen Räumen der Kindertagesstätte „Spielhaus“ in Lützen herrschen an heißen Tagen nicht selten Temperaturen bis 30 Grad Celsius. Das hat seine Gründe und die sollen mit der Sanierung über das Stark-III-Programm ein für alle Mal beseitigt werden. Darum ging es am Mittwoch bei einem Besuch von Petra Grimm-Benne (SPD), die Landesministerin für Arbeit, Soziales und Integration.
Kita „Spielhaus“ in Lützen: Schlechte Dämmung, kein Sonnenschutz auf der Terrasse
Solche Temperaturen für Kinder sind heftig. Zwar gibt es eine Dämmung, doch die ist laut der Architektin Britta Petermann vom Büro Metron nicht aus dem besten Material. Hinzu kommt, dass eine Überdachung über der Terrasse seit langem fehlt. Denn wegen Sicherheitsbedenken hatte Bürgermeister Dirk Könnecke (parteilos) zu Beginn seiner Amtszeit ein statisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das ergab, dass bei Sturm diese Überdachung das Dach des Haupthauses mitreißen könnte, so dass er einen Abriss veranlassen musste.
Kita „Spielhaus“ in Lützen: 55 Jahre altes Gebäude soll saniert werden
Die Planungen sehen nun vor, dass man den 55 Jahre alten Bau grundlegend sanieren und weiteren Platz über einen Anbau schaffen will. Daneben geht es um einen Sonnenschutz für die Terrasse. Das Dach wird komplett erneuert und der Zuschnitt der Räume großzügiger gestaltet. Die Terrasse soll, wie das gesamte Außengelände, bei Wind und Wetter genutzt werden und auch die Mahlzeiten sollen nach Möglichkeit draußen eingenommen werden.
In die Kindertagesstätte „Spielhaus“ in der Lützener Innenstadt gehen derzeit 74 Kinder: 27 Mädchen und Jungen in die Krippe und 47 in den Kindergarten. Zwölf Erzieherinnen kümmern sich um das Wohl der Kleinen. Eine Erzieherin begeht demnächst ihr 40. Dienstjubiläum.
Angegliedert ist der Einrichtung ein Hort, der von 60 Schülern besucht wird. In den gehen bereits jetzt die Vorschulkinder, damit sie sich an die neuen Räume und ihre Mitschüler gewöhnen können.
Das „Spielhaus“ in der Kernstadt Lützen gehört zu den drei Schwerpunkt-Einrichtungen. Hinzu kommen die Kindertagesstätten in Rippach und Großgörschen. Im Haushalt der Stadt sind in diesem Jahr 200.000 Euro für den Erweiterungsbau in Großgörschen und 45.000 Euro für die Kita in Rippach berücksichtigt.
Es geht um Barrierefreiheit, aber einige Stufen sollen dennoch bleiben, so dass die Kleinen das Treppensteigen lernen. Draußen sollen Matschstrecke und eine Roller- oder Bobbycar-Piste entstehen. Was es (noch) nicht geben wird, ist eine generelle Lösung des Parkplatzproblems.
Kita „Spielhaus“ in Lützen: So viel Geld soll hier investiert werden
Insgesamt sieht Barbara Walter, die Leiterin der Einrichtung, perspektivisch gute Möglichkeiten, um die pädagogischen Forderungen zu erfüllen. Manches werde bereits umgesetzt und die Pädagogin verweist auf die kleinen Forscher. Sie zeigt den Gästen auch jene Räume, in denen die Mädchen und Jungen ihrer Kreativität beim Basteln, Malen oder Kneten freien Lauf lassen können. Einen Einblick in ihr Können gaben die Kinder zudem bei der Begrüßung der Ministerin mit einem Programm aus Liedern und Rezitationen.
Alles in allem sollen hier 2,55 Millionen Euro investiert werden, wobei die Förderung über das Stark-III-Programm bei 75 Prozent liegen würde. Die entsprechenden Anträge sind eingereicht und auch vollständig. Ursprünglich sollte im Falle der Befürwortung bereits in diesem Jahr die erste Million Euro verbaut werden. Allerdings gebe es noch keinen Bescheid, hieß es am Rande, und auch einen vorzeitigen Maßnahmebeginn habe man nicht ins Auge gefasst. Letztlich soll über dieses Vorhaben gemeinsam mit weiteren Projekten von der Landesinvestitionsbank entschieden werden.
Kita „Spielhaus“ in Lützen: Sozialministerin Grimm-Benne spricht sich für Sanierung aus
Ministerin Grimm-Benne hatte sich vor dem Besuch in Lützen über die Planungen informiert. Auf Nachfrage der MZ sieht sie gute Chancen für die Umsetzung. Sie habe mehrere andere Kindertagesstätten besucht und könne das Lützener Vorhaben positiv einschätzen. Sie wolle sich jedenfalls dafür aussprechen.
Und wenn es nicht klappt? Das Lützener Stadtoberhaupt Dirk Könnecke will abwarten. „Es gab zwar schon Stimmen im Stadtrat, die im Falle, dass die Stark-III-Mittel nicht fließen, für einen Neubau plädiert haben.“ Doch erst wenn es tatsächlich eine Ablehnung gebe, könne man darüber diskutieren. (mz)