Blau-Weiß Zorbau - SV Merseburg Blau-Weiß Zorbau - SV Merseburg: Fehler werden gnadenlos bestraft

Zorbau - Landesligist Blau-Weiß Zorbau entwickelt sich zum Remis-Spezialisten. Das 3:3 gegen den SV Merseburg war bereits die siebte Punkteteilung der Saison und die dritte in Folge für das Team von Maik Kunze. Dennoch konnten die Zorbauer mit diesem Punkt noch gut leben, denn zur Pause hatten sie schon 0:2 hinten gelegen. Am Ende war der Sieg aber dennoch nicht weit entfernt, denn Maximilian Schnelle scheiterte wenige Minuten vor dem Ende mit seinem Schuss am Pfosten.
Kunze erging es nach dem Schlusspfiff wie den meisten Zorbauer Anhängern. Man weiß im Moment einfach nicht, ob man lachen oder weinen soll. „Wir werden momentan einfach gnadenlos für jeden Fehler bestraft“, so der Übungsleiter nach der Partie. „Drei Unentschieden, die man selbst mitverschuldet, sind sechs fehlende Punkte. Allein mit denen wären wir jetzt Zweiter.“ Zu beneiden ist er im Moment ohnehin nicht, denn wie auch seinem Trainerkollegen vom FC Weißenfels, René Milbrath, ereilte ihm eine Hiobsbotschaft nach der anderen in den letzten Wochen. Durch die Ausfälle schränkten sich auch die taktischen Möglichkeiten ein. Statt den Gegner mit Hurra-Fußball zu erschrecken, musste Zorbau sich auf dem eigenen Platz eher etwas defensiver verhalten, um bei Ballgewinnen mit schnellem Umkehrspiel für Torgefahr zu sorgen.
Den ersten Dämpfer gab es für die Gastgeber schon nach zehn Minuten, als ein von Kunze angesprochener individueller Fehler zum 0:1 bestraft wurde. Die Gäste spielten einen gut strukturierten, technisch sauberen Fußball, während die Blau-Weißen meist etwas kopflos agierten. Ein Strafstoß sorgte dann noch vor der Pause für das 2:0 aus Sicht der Domstädter.
Diese schwächten sich nach dem Seitenwechsel aber selbst, als Ouzmane Diakho wegen Meckerns vom Platz flog. Damit verloren die Gäste völlig ihre Grundordnung und mit Robert Wagner musste der torgefährlichste Mann aus taktischen Gründen vom Platz. Binnen vierzehn Minuten drehte Zorbau diese Partie und ging 3:2 in Führung. Den Auftakt machte Patrick Baudisch mit einem Traumtor aus gut zwanzig Metern. Als Maximilian Schnelle sich dann im Strafraum durchsetzte und das Leder gekonnt ins lange Eck schob, war die Partie plötzlich wieder offen und Maik Kunze brachte mit Max Göhring einen weiteren schnellen Mann für die Offensive. Gefühlte achtzig Sekunden auf dem Platz, krachte er den Ball mit seinem ersten Ballkontakt zur viel umjubelten Führung ins gegnerische Gehäuse. Schließlich war es aber wieder eine Unachtsamkeit, die Merseburg einen Punkt rettete. „Das sind Fehler, die nicht passieren sollten und wir müssen daran arbeiten, diese zu minimieren. Nur dann kann man solche Spiele gewinnen“, bilanzierte Kunze, der trotz eines erneuten Gegentores in Überzahl mit dem Punkt und mit dem Auftreten seiner Mannschaft im wesentlichen zufrieden war.
Zorbau: Henze (Tor), Aguocha, Freudenberg, Hübner, Hietzscholdt (ab 46. Ajo), Witt, Chionidis, Baudisch, Schnelle, Kalisch ( ab 69.Göhring) (mz/schü)