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Modellierer wirken im Stollen

Von Hartmut Landes 26.05.2006, 15:59

Deuben/MZ. - Kirsten und sein Mitstreiter Helmut Pokorny modellieren im Bergbaumuseum Deuben eine Wand in einem nachgestellten Abbaufeld. Dass sie aus Plaste und Bauschaum besteht, wird für Besucher nicht mehr zu erkennen sein, wenn die Wand erst ihren dunkelbraunen Anstrich erhalten hat. Dann wird sie aussehen wie Rohbraunkohle. Doch bis dahin haben die beiden Männer vom Verein Zeitz-Weißenfelser Braunkohlenrevier noch reichlich zu tun. Deshalb haben sich die Freunde des Bergbaus ebenso wie zehn ihrer Mitstreiter am Himmelfahrtstag in der ehemaligen Deubener Schule, in der jetzt das Bergbaumuseum beheimatet ist, eingefunden. Sie nutzen den Tag - und das ist seit Jahren Tradition - um das Museum noch attraktiver für Besucher zu machen. "Schließlich ist das neben den Wochenenden der einzige Tag, an dem wir mal länger als eine oder zwei Stunden hier arbeiten können", sagt Vereinsgeschäftsführer Ronald Schröder. Er kümmert sich an diesem Tag allerdings um einen anderen Bergmannshöhepunkt, verschickt Einladungen zum "Tag des Bergmanns", der am 2. Juli in Deuben gefeiert wird. Dann wird es auch im Museum ein neues Angebot geben. Schröder: "Wir eröffnen dann eine Ausstellung unter dem Titel "Kohleveredlung - Standort Deuben zur Zeit der DDR".

Auch in anderen Räumen des ehemaligen Schulhauses wird mächtig gewühlt. So werden in dem umfangreichen Archiv Bilder für die neue Ausstellung ausgewählt. Gäste vom Heimatverein Schelkau sind gekommen, um sich aus der üppigen Hausgerätesammlung der Deubener "zu bedienen". Es gehe um Dauerleihgaben, die man den Schelkauern für die Einrichtung ihrer Heimatstube gern zur Verfügung stelle, betont Schröder. Schließlich wollen sich ja die Deubener auf den Bergbau konzentrieren und könnten deshalb nicht alles aus ihrem großen Fundus zur Schau stellen.

In der Werkstatt wird indes gesägt und gebohrt. Dort sind René Grimm und Gunther Emmrich zugange. Sie bauen aus einem alten Sparkassenpult das Gehäuse für einen Info-Point. In das hölzerne Teil werden Lautsprecher eingepasst. Dann kommt noch der Monitor eines Computers dazu, auf dem später Bilder und andere Informationen über die Kohlegewinnung im Zeitz-Weißenfelser Revier zu sehen sein werden.

Nach einem Vormittag voller Handarbeit lassen es sich die Vereinsmitglieder dann gut gehen. Schließlich ist der Tag des Gedenkens an Christi Himmelfahrt ja auch Männertag. Und so stoßen die Bergbaufreunde zu späterer Stunde bei Roster, Steak und Salat mit einem Bier auf das weitere Gedeihen ihres Museums an. Nur Bergmannsschnaps gibt es nicht. "Der ist nur zum Angucken für Besucher und bleibt in der Vitrine", sagt Schröder.