Ferienfreizeit im Landkreis Wittenberg Ferienfreizeit im Landkreis Wittenberg: Stiftung gibt 5.000 Euro
wittenberg - „Alle wurden gefragt, was sie mit dem Geld machen. Nur bei uns wusste man schon, wofür es ist.“ Vera Zech, Vorsitzende des Vereins „Kinderland Sorglos“, muss schmunzeln, wenn sie an die Gala der „Town & Country Stiftung“ zurück denkt. Der Verein hatte sich um einen Zuschuss für die Ferienfreizeit für Kinder bemüht, aus jedem Bundesland wurde ein Preisträger ausgewählt. Ende November wurde in Erfurt das Preisgeld in Höhe von 5 000 Euro vergeben.
Damit ist ein guter Grundstock für die Ferienfreizeit im Landkreis Wittenberg im nächsten Jahr gelegt. „Wir fahren im kommenden Jahr das zehnte Mal“, sagt Vera Zech, die beim ersten Mal 50 Kindern eine interessante Woche am Friedrichsee bot. 2014 reisten 115 Kinder im Grundschulalter mit. „Das ist schon eine ganz schöne Hausnummer“, meint sie. Zum Glück kann die Vereinsvorsitzende auf viele ehrenamtliche Helfer bauen, „die nehmen dafür ihren Urlaub“, zollt sie ihnen Respekt.
Erstmals als Betreuerin dabei war Katharina Müller, bei der Firma Haus & Industrieservice GmbH in der Wittenberger Feldstraße für das Marketing zuständig. „Es war anstrengend, aber auch wunderschön“, so die junge Frau, die als Botschafterin der „Town & Country Stiftung“ den Kontakt geknüpft hat. „Das Leuchten in den Augen der Kinder ist der Hauptgrund, warum alle wieder mitfahren.“ Allerdings seien ihr einige der Erlebnisse der Kinder schon sehr zu Herzen gegangen, verrät sie. Inzwischen ist sie dem Verein „Kinderland Sorglos“ beigetreten.
Sieben Tage an den Friedrichsee
Im kommenden Jahr könnten, wenn alles finanziell klappt, 120 Kinder für sieben Tage ins KiEZ Friedrichsee fahren. „In diesem Jahr waren vielleicht 20 Kinder dabei, die die Ferienfreizeit schon einmal mitgemacht haben“, erzählt Vera Zech. Die anderen waren neu. Mitfahren darf, wen die Schulen beziehungsweise die Familienbetreuer als bedürftig auswählen. „Vielleicht die Hälfte der Kinder war noch nie im Urlaub“, schätzt Zech. Sie und die anderen Betreuer achten darauf, dass die Gruppen, die in Bungalows untergebracht sind, gut gemischt sind. Bauen kann der Verein auf zahlreiche Partner wie Polizei, Feuerwehr, zahlreiche Vereine und Helfer, die den Kindern Tag für Tag neue Erlebnisse bieten.
Dafür basteln und backen die Vereinsmitglieder, der Verkaufserlös geht in die große Kasse. Unterstützung kam wie berichtet auch von der Sparkassenstiftung sowie dank Aktionen von Vereinen wie etwa den Wittenberger Rassegeflügelzüchtern beim Hähnekrähen zum Stadtfest. Bäcker sponsern Brötchen und Kuchen, „die Kinder genießen das auch“, weiß Zech. Alle Kosten trägt der Verein für die Ferienfreizeit aber nicht. „Die Eltern müssen einen Eigenanteil von 30 Euro dazugeben.“ Dieser Betrag ist im Vergleich zu den Gesamtkosten der Gruppe (dieses Jahr 19 000 Euro) aber relativ bescheiden.
Allerdings ist das Bedauern groß, wenn die Kinder aus dem Grundschulalter heraus sind. „Dieses Jahr haben einige schon gefragt, ab welchem Alter wir Praktikanten nehmen“, verrät die Vereinsvorsitzende, wie kreativ die Kinder sind, wenn es um die Fahrt zum Friedrichsee geht. Ab der siebten und achten Klasse dürfen sie dann mit. „Die Reaktion war: Merk uns schon mal vor.“ Was den Machern wieder einmal zeigt, welch tolles Gefühl sie in den wenigen Tagen den Kindern vermitteln.