Ausweichquartier für Herderschule Ausweichquartier für Herderschule: Endspurt an der Promenade
Weißenfels - Noch liegen die gefalteten Kartons im Flur, und das Dekomaterial für den Empfang der Erstklässler. Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres liegt noch ein Hauch von Umzug in der Luft in der ehemaligen Altstadtschule neben der Weißenfelser Pfennigbrücke. „Wir sind im Endspurt“, sagt Anke Thieme, die kommissarische Leiterin der Herder-Grundschule.
Knapp 80 Schüler der 2. Klassen und einer 3. Klasse werden ab Donnerstag in den Unterrichtsräumen an der Promenade einziehen. Nach der Einschulung kommen am Montag darauf rund 60 Erstklässler hinzu. Die Mädchen und Jungen der Herderschule ziehen ins Stadtzentrum, weil ihre Schule in der Neustadt in den kommenden zweieinhalb Jahren gründlich saniert wird.
Vor dem Einzug der Kinder stand jede Menge Arbeit
Doch vor dem Einzug der Kinder stand jede Menge Arbeit. Schon einmal dienten die Räume der ehemaligen Altstadtschule als Ausweichquartier für Kinder einer anderen Bildungsstätte. Das waren die Mädchen und Jungen der Berg-Grundschule während ihr Haus auf dem Klemmberg auf Vordermann gebracht wurde. Im Jahr 2015 sind die Bergschüler ausgezogen, seitdem standen die Räume an der Promenade leer. Nun mussten sie erneut für den Unterricht hergerichtet werden.
„Heizung, Elektrik, Wasser, Licht - alles musste wieder in Betrieb genommen werden“, berichtet Stadtsprecherin Katharina Vokoun bei einem Rundgang. Die sanitären Anlagen wurden auf Vordermann gebracht, acht Klassenräume und ein Speiseraum frisch gemalert. Auf neue Farbe für das Treppenhaus wurde allerdings aus Kostengründen verzichtet. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt hat bestens funktioniert. Es wurden auch viele kleine Wünsche erfüllt“, lobt Anke Thieme. Und sie denkt dabei an die Garderobe für die Kinder ebenso wie an Fragen der Sicherheit.
Seit 30 Jahren arbeitet die kommissarische Leiterin als Lehrerin
Seit 30 Jahren arbeitet die kommissarische Leiterin als Lehrerin. Einst lernte die Weißenfelserin selbst in der Herderschule das Einmaleins. Nun hat sie zusammen mit ihren Kolleginnen in den vergangenen Tagen geputzt, Möbel gerückt und Unterrichtsmaterial vorbereitet. „Viele Lehrerinnen hatten Unterstützung von ihren Ehemännern“, erzählt sie und lobt den Hausmeister, der in den Umzugstagen ebenso jede Menge zu tun hatte.
Wenn am Donnerstag das Schuljahr beginnt, so wartet auf die Pädagogen schon die nächste Herausforderung. Denn nicht alle 210 Herderschüler passen in das Ausweichquartier im Zentrum. Deshalb werden die beiden 4. und eine 3. Klasse im nördlichen Seitenflügel des Hauptgebäudes in der Nordstraße unterrichtet. Auch der Hort bleibt in der Nordstraße.
Bis Oktober soll der Flügel dafür hergerichtet sein, so dass dann das Hauptgebäude für die Sanierung freigemacht werden kann. „Unterricht an zwei Standorten - das wird nicht einfach“, weiß Anke Thieme. Und sie hofft, dass bis dahin die Telefontechnik im Ausweichobjekt funktioniert. Denn das war in den vergangenen Tagen der Vorbereitung nicht so. Mitunter habe man sich schon wie im „Tal der Ahnungslosen“ gefühlt, gesteht die Leiterin. (mz)