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15 Findlinge entfernt 15 Findlinge entfernt: Anwohner wollen ihre Schwergewichte zurück

Von Alexander Kempf 03.06.2019, 11:00
in der Weißenfelser Straße in Langendorf kann sich Jenny Woznica noch an Findlingen erfreuen. Woanders sind diese verschwunden.
in der Weißenfelser Straße in Langendorf kann sich Jenny Woznica noch an Findlingen erfreuen. Woanders sind diese verschwunden. Peter Lisker

Langendorf - Zugegeben, wann der Findling vor ihrer Haustür am Hochheim verschwunden ist, das kann Martina Schubert nicht ganz genau sagen. Wenn er aber wieder zurückkehren würde, wäre sie froh darüber. „Ich fand es schön, dass die Steine lagen und ich würde mich auch freuen, wenn sie wieder da sind“, sagt die Langendorferin.

Weggeräumt haben die Schwergewichte Mitarbeiter der Weißenfelser Stadtverwaltung. Ein Traktor war nötig, um die Findlinge umzuquartieren. Derzeit lagern sie auf dem Schulgelände. „Die Felsen haben die Mäharbeiten unserer Mitarbeiter behindert“, erklärt Fachbereichsleiter Dominik Schmidt von den Städtischen Diensten. Weil diese Entscheidung vorab nicht mit dem Langendorfer Ortschaftsrat abgestimmt worden ist, zeigte sich Ortsbürgermeister Horst Ziegler zuletzt empört.

„Bei uns im Garten gibt es auch mal was, um das wir herummähen müssen“

Auch Martina Schubert vertritt die Auffassung, dass der Ortschaftsrat hätte in die Entscheidung mit einbezogen werden müssen. Dass die Findlinge ein Problem bei den Mäharbeiten sein sollen, das kann sie nur bedingt nachvollziehen. „Bei uns im Garten gibt es auch mal was, um das wir herummähen müssen“, sagt sie. Und wäre es wirklich so schlimm, wenn an den Steinen noch ein paar längere Halme stehen bleiben würden? Sie könnte sich darüber jedenfalls nicht aufregen.

Ortsbürgermeister Horst Ziegler hat schon Widerstand gegen das Vorgehen angekündigt. „Denn wenn die Stadtverwaltung ohne Rücksprache mit uns einfach macht was sie will, wofür sind wir im Ortschaftsrat dann noch da?“, fragt er. Doch ganz so einfach dürfte die Rückkehr der Findlinge nicht werden. Einmal weil diese bekanntlich schwer sind. Doch noch schwerer als das Gewicht wiegt ein anderes Problem. Da sie nun einmal entfernt wurden haben die Steine nämlich ihren Bestandsschutz verloren, erläuterte Fachbereichsleiter Dominik Schmidt bereits. Es muss also jeder Stein einzeln unter die Lupe genommen werden, ob er auch zurückkehren darf.

„Ich finde die Steine nicht schlecht“

„Ich finde die Steine nicht schlecht“, sagt Eckhard Hause in der Goethestraße. Die Rabatten würden dadurch aufgewertet. Das Argument die Steine stören bei den Mäharbeiten, überzeugt auch ihn nicht restlos. Denn dann könnte man ja gleich alles plattmachen und auch die Büsche entfernen. Dabei ist Eckhard Hause mit dem Engagement der städtischen Mitarbeiter eigentlich recht zufrieden. „Ich finde, dass die letzten Jahre besser gepflegt wird“, sagt er.

Doch für die Langendorfer stehen die Steine nicht nur für Schönheit, sondern auch für Sicherheit. Gemeinsam mit den Parkbuchten würden sie zum Beispiel am Hochheim den Verkehr beruhigen. „Ohne die Dinger war das früher eine Rennstrecke nach Weißenfels rein“, sagt Martina Schubert. Ein Grund mehr, dass sie wieder an Ort und Stelle kommen. Zumal die Anschaffung der Findlinge einst auch Geld gekostet hat. Finanziert worden sind sie noch vor der Eingemeindung nach Weißenfels mit einem Förderprogramm zur Verschönerung des Dorfes, erinnert sich der Ortsbürgermeister. (mz)