Ortswechsel Sangerhausen: Lebenshilfe-Verein im neuen Domizil

Sangerhausen - „Leon und Sven sind gute Freunde“, verrät Betreuer Jens Claus und freut sich, dass Leon (7) den Ferienspiel-Ausflug in den halleschen Zoo gut verkraftet hat. Und nun, am Nachmittag, kuschelt sich der Junge an Sven (40), der ebenfalls ein Handicap hat. Zwei Dutzend Mitglieder der Sangerhäuser Lebenshilfe für Behinderte sitzen bei Kaffee und Kuchen zusammen, erzählen und lachen.
Erst vor ein paar Tagen ist der Verein Lebenshilfe aus der Baracke im Darrweg ausgezogen, sie soll demnächst abgerissen werden. Sein Domizil hat er neuerdings im Kaltenborner Weg 10, einem Gebäude am Bahnhof.
Hier kann er Räume des Hilfevereins für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen nutzen, zumindest vorübergehend, und zahlt dafür Miete. Zwar sei alles ein bisschen beengt, sagt Renate Bergner, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Lebenshilfe. „Aber wird sind alle ein bisschen zusammengerückt und helfen uns gegenseitig.“
Das funktioniere gut. Die Mitglieder der Lebenshilfe, darunter viele Angehörige, seien froh über diese Möglichkeit. So kann das Veranstaltungsprogramm wie gewohnt weiter laufen. Diesmal ist beispielsweise der Polizist Arne Unger zu Gast und erklärt, worauf Fußgänger im Straßenverkehr zu achten haben.
„Wir haben uns hier erst mal alles angeschaut und das an einem zweiten Nachmittag noch mal getan“, sagt Betreuer Jens Claus. „So ein Ortswechsel ist nicht so einfach für unsere Mitglieder.“ Nun seien sie aber dabei, sich an den neuen Treffpunkt und die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Einige Mitglieder kämen nach der Arbeit in der Behindertenwerkstatt selbst zu den Veranstaltungen, andere würden von Angehörigen gebracht.
Die Lebenshilfe, sagt Wirtschaftsjuristin Daniela Hahn, befinde sich auf dem Weg vom eingetragenen Verein zur gemeinnützigen Gesellschaft. Hahn fungiert als Verbindungsperson zwischen Hilfeverein und Gesellschaft. (mz)