Für den Ernstfall gewappnet Mit satellitengestütztem Funk rüstet sich der Landkreis Manfeld-Südharz für Katastrophenfälle
Um sich für mögliche Katastrophenfälle zu wappnen, sollen in Mansfeld-Südharz satellitengestützte Funkgeräte angeschafft werden.
Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt/MZ. - Der Landkreis rüstet sich weiter für mögliche Katastrophenfälle. So sollen noch im ersten Quartal dieses Jahres neue satellitengestützte Funkgeräte angeschafft werden, bestätigte Kreissprecherin Michaela Heilek auf MZ-Nachfrage.
Die Technik werde man anschließend an Einheits- und Verbandsgemeinden verteilen. Konkret handelt es sich dabei um elf so genannte Feststationen und fünf Handgeräte, die man sich ähnlich einem Walkie-Talkie vorstellen kann. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Landkreis insgesamt zehn derartige Produkte gekauft. Die Anschaffungskosten für die neuen Produkte belaufen sich auf rund 74.000 Euro.
Satellitengestützte Funkgeräte helfen bei längerem Stromausfall
„Bei einem länger anhaltenden Stromausfall beispielsweise kann die Telekommunikation und der Digitalfunk ausfallen“, erläutert Heilek. Der satellitenbasierte Sprechfunk-Dienst sei „die krisensichere Rückfall-Kommunikation“.
Diese hilft vor allem so genannten BOS- und KRITIS-Organisationen, Unternehmen sowie Kommunen. Unter BOS versteht man „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“, mit KRISTIS ist die kritische Infrastruktur gemeint, also etwa der Energie-, Gesundheits- oder auch Verwaltungssektor.
Das vom Landkreis erworbene Modell „K-Funk“ sei weltweit einsetzbar und „eine konstante und sichere Kommunikation beim Ausfall terrestrischer Strukturen wie Mobilfunk- und Stromnetzen, Internet, in entlegenen Gebieten oder weiteren Blackout-Szenarien“, ergänzte die Sprecherin.
„Auch in Krisenlagen, zum Beispiel bei Hochwasser oder starkem Schneefall, sichert der Dienst die Kommunikation, falls die internen Funk-Systeme der Organisationen oder Unternehmen gestört sind.“
Kommunikationssystem besteht aus 66 Satelliten
K-Funk kommuniziert dabei mit dem so genannten Iridium-Satellitennetzwerk. Dabei handelt es sich um ein Satellitenkommunikationssystem, das aus derzeit 66 Satelliten besteht, die in sechs verschiedenen Umlaufbahnen um die Erde kreisen.
Kritik am Iridium-Satellitensystem gibt es in der Literatur allerdings auch, da der Empfang unter Umständen auch ausfallen kann. Dies passiert aber nur, wenn Hindernisse wie Häuserwände, Bäume oder Berge zu nah am Sender der Nachricht stehen.
Dann wird die direkte Verbindung unterbrochen. Positiv an Iridium ist hingegen, dass es weltweit den Zugang zum Internet über die Satelliten ermöglicht.