Bildung im Burgenlandkreis Was bietet die Sekundarschule Bad Bibra?
Grundschüler begeistern, „Ältere“ für den richtigen Beruf gewinnen: Bad Bibraer Bildungseinrichtung lädt ein zu einem Tag, der mehr ist als einer der offenen Tür. Welche Wünsche die Leiterin hat.
Bad Bibra. - Grundschüler und Eltern, die einmal einen Blick hinter die „Kulissen“ der Sekundarschule Bad Bibra werfen und wissen wollen, was „Neue“ dort erwartet, der kann dafür den „Tag der offenen Tür“ am kommenden Samstag nutzen. Doch der Anlass bietet sich auch für eigene Schüler an, sollten sie noch nach einer beruflichen Orientierung suchen. Mit Schulleiterin Wilma Apitz sprach dazu Redakteur Michael Heise.
Sie werben mit einem sogenannten Berufswahlsiegel. Was hat es damit auf sich?
Wilma Apitz: Wir gehören zu den Schulen, die eine mittlerweile nicht ganz unbedeutende Hausmesse anbieten, auf der Sekundarschüler, deren Eltern, aber auch alle anderen Interessierten unmittelbar mit Unternehmen aus der Region über Ausbildungsmöglichkeiten ins Gespräch kommen können. Wir haben da über die Jahre eine gute Plattform zum beiderseitigen Vorteil geschaffen.
Berufspraktika als Teil des Erfolgs
Die Hausmesse gilt als Herzstück ihres „Tages der offenen Tür“. Welche Betriebe sind da, und vor allem: Welchen Effekt hat sie, ist der Erfolg messbar?
Wilma Apitz: Es sind kleinere Unternehmen genauso da wie große, bekannte. Günter Schulz Feuerungs- und Schornsteinbau Balgstädt beispielsweise oder aber auch Henglein und Viega. Und wir decken viele Bereiche ab – vom Handwerk über die Lebensmittelbranche bis hin zu Pflegeberufen. Da dürfte für viele etwas dabei sein. Und ja, der Erfolg ist insofern messbar, weil wir wissen, dass viele unserer Schüler in den Betrieben eine Ausbildung finden. Wir bekommen da durchaus Rückmeldungen. Und vorab gibt es ja die Berufspraktika, die die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 in den Betrieben absolvieren. Bei uns zusätzlich auch die 10. Klassen. Da zeichnet sich vieles ab.
Die Berufspraktika der Acht- und Neuntklässler sind obligatorisch. Warum, wie Sie sagen, auch die 10. Klassen?
Wilma Apitz: Unsere Erfahrung ist, dass selbst dann noch viele Schülerinnen und Schüler unentschlossen sind, welchen Berufsweg sie einschlagen möchten, oder sich noch keine großen Gedanken dazu gemacht haben. Ihnen bleibt dann die Möglichkeit, für eine Woche ein Berufspraktikum zu absolvieren.
Weniger Ausfälle in diesem Schuljahr
An Schulen kommt es immer wieder zu Unterrichtsausfall, bedingt durch Krankheit, vor allem aber auch, weil es an Lehrern mangelt. Wie sieht es bei Ihnen aus, und wie kann man solche Probleme an einem „Tag der offenen Tür“ vermitteln?Wilma Apitz: Auch wir hatten in der Vergangenheit viele Ausfälle, leider. Doch in diesem Schuljahr sieht es deutlich besser aus, die Ausfälle haben sich minimiert. Lediglich eine zweite Fremdsprache können wir nicht absichern. Wir sind zurzeit 18 Lehrkräfte, hinzu kommen eine Schulsozial-, eine pädagogische Mitarbeiterin und eine Verwaltungsassistentin. An unserer Schule lernen im Schnitt 300 Schüler. Und das in 13 Klassen. Dabei decken wir einen großen Einzugsbereich ab – 53 Orte. Wir können guten Gewissens für uns werben.
Grundschüler, deren Eltern und andere Interessierte: Was erwartet sie am kommenden Samstag?
Wilma Apitz: Vor allem viele Informationen darüber, was unsere Schule ausmacht. Es wird Führungen geben, die Fachschaften und Lehrer stellen sich vor, man kann einen Blick in sämtliche Räume werfen und sehen, dass wir technisch gut aufgestellt sind. Alle Tafeln beispielsweise sind digital, die Fachkabinette modern. Es werden Arbeiten gezeigt, Podcasts und Videos mit Theaterstücken. Außerdem stellen wir unser „Grünes Klassenzimmer“ vor. Es wird ein kleiner Parcours eingerichtet; wer sich sportlich betätigen möchte, sollte Turnschuhe mitbringen. Ein paar Snacks gibt es bei uns selbstverständlich auch. Das alles findet zwischen 10 und 12 Uhr statt. Wir freuen uns auf jeden Besucher.
Sportplatz kaum noch nutzbar - was unternimmt der Burgenlandkreis?
Wenn Sie Dinge benennen müssten, die Sie sich für Ihre Schule wünschen beziehungsweise die schnell erledigt werden sollten, welche wären das?Wilma Apitz: Mir fallen da sofort drei ein. Da wäre zuerst unser Sportplatz. Der stammt noch aus DDR-Zeiten und sieht entsprechend aus. Die Anlagen sind in einem schlechten Zustand und eigentlich nicht mehr nutzbar. Wenn das Bauamt der Kreisverwaltung dieses Jahr dafür die Planung vorantreiben würde, wäre das eine gute Nachricht. Und dann gibt es da das „Grüne Klassenzimmer“, den Schulgarten, der einer unserer Seiteneinsteigerinnen und der pädagogischen Mitarbeiterin sehr am Herzen liegt. Dafür soll ein alter Bungalow saniert werden. In dem können dann nicht nur Gerätschaften und Ähnliches untergebracht werden, sondern auch Arbeitsplätze für etwa acht Schüler. Das wäre eine große Errungenschaft. Der Kreis hat angekündigt, dass das in diesem Schuljahr geschafft werden soll.
Außerdem?
Wilma Apitz: Die dritte Sache ist eine, bei der wir noch nicht wissen, wie sie angepackt werden kann, sollte es nicht Hilfe und Unterstützung geben, insbesondere durch Spenden. Ich meine das Gewächshaus auf dem Gelände, das wir ebenfalls gut für unseren Schulgarten nutzen könnten. Doch hier ist vor allem die Verglasung kaputt, so dass das etwa 14 Quadratmeter große Haus für uns nicht brauchbar ist. Ich hoffe da sehr, dass wir vielleicht das eine oder andere Unternehmen aus der Region gewinnen können für eine Unterstützung.
15 Unternehmen am Start
Diese Betriebe beteiligen sich an der Hausmesse der Sekundarschule Bad Bibra: EBG Elektro-, Büro- und Gebäudetechnik Friedrich, Bad Bibra; Günter Schulz Feuerungs- und Schornsteinbau GmbH, Balgstädt; Meliorations-, Straßen- und Tiefbau GmbH, Laucha; Heinrich Schmid GmbH, Naumburg; Pleitz GmbH, Laucha; Mütze & Rätzel Bauunternehmen GmbH, Kaiserpfalz/Wohlmirstedt; Sumitomo SHI, Roßleben-Wiehe; Viega GmbH, Großheringen; Glockengold Fruchtsaft AG, Laucha; Henglein GmbH, Klosterhäseler; Johanniterhaus, Nebra; MBA Medizinische Berufs-Akademie GmbH, Naumburg; SRH Klinikum Burgenlandkreis, Schule für Gesundheitsberufe, Naumburg; Pro Seniore, Bad Bibra.