Ohne Fördermittel Neubau im Stadtzentrum geschaffen
Thale/MZ. - Bei der Eröffnung war es bereits zu 75 Prozent ausgelastet. Für das neue Haus, um das herum eine Parkanlage mit Wasserfall entsteht, wurden vom DRK 3,6 Millionen Euro investiert. Alles ohne Fördermittel, wie der Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes Quedlinburg / Halberstadt, Henning Rühe, hervorhob. Er sprach von einer mutigen Entscheidung, denn noch vor wenigen Jahren war es üblich, dass solche Anlagen zu 90 Prozent gefördert wurden. Mutig sei auch die Entscheidung gewesen, ein Café dem Haus anzugliedern, das allen Einwohnern und Besuchern der Stadt offen steht.
Der DRK-Kreisvorsitzende bezeichnete die Investition als ein Vertrauen in die eigene Kraft und "in die unserer Mitarbeiter". Vertrauen möchte das DRK auch der Bundesregierung, dass die Gesetze zur Pflege stabil bleiben. Die Entscheidung, in Thale zu bauen, sei durch Bürgermeister und Stadtrat vertrauensvoll begleitet worden. "Doch auch wir haben für die Stadt etwas geleistet", erklärte Henning Rühe und verwies auf vorerst 25 Arbeitsplätze. Später sollen es über 30 sein. Zudem seien die meisten Aufträge an Firmen aus der Region gegangen. "Das hier Geschaffene passt sich von außen in das Stadtzentrum ein und bietet innen eine angenehme Atmosphäre", sagte der DRK-Kreisvorsitzende und lobte damit die Arbeit des Teams von Architektin Christina Jerx.
DRK-Geschäftsführer Michael Funke dankte bei der Begrüßung der Gäste aus Politik und Wirtschaft, darunter offiziell nur eine stellvertretende Amtsleiterin des Landkreises, für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Thale. Noch sei nicht alles ganz fertig, doch in vier Wochen soll es geschafft sein. Besonders an den Außenanlagen werde noch kräftig gearbeitet. Der Geschäftsführer stellte den Eröffnungsgästen auch Heimleiterin Stephanie Meyer und Pflegedienstleiterin Peggy Weisel vor.
Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski freute sich besonders, dass die DRK-Pflegeeinrichtung inmitten der Stadt gebaut wurde. Auch ältere Menschen hätten den Wunsch, am Leben der Stadt teilnehmen zu können. Dies werde hier gewährleistet. Der Bürgermeister konnte sich einen Seitenhieb auf Quedlinburg nicht verkneifen und dankte den dortigen Stadträten, die mithalfen, einen Investor nach Thale zu bekommen. Im übrigen wissen die Thalenser, wie mit Investoren umzugehen ist.
Ganz am Rande erwähnte Thomas Balcerowski eine Wette mit Michael Funke: Der DRK-Geschäftsführer war sich sicher, bis Weihnachten die Baugenehmigung für den seit rund fünf Jahren geplanten Pflegeheimbau in Quedlinburg, auf dem Gelände der alten Bibliothek an der Heiligeiststraße, zu haben. Da die Baugenehmigung weder Weihnachten noch zum Jahresende vorlag, steht dem Bürgermeister ein Kasten Budweiser zu - eine Baugenehmigung liegt auch heute noch nicht vor.