Hobby gelebt und an Jüngere vermittelt
SAALECK/MHE. - In Saaleck ist am Wochenende der Vorsitzende des Imkervereins Bad Kösen und Umgebung, Wolfgang Schleicher, gestorben. Der 83-Jährige führte 25 Jahre den von ihm 1950 mitbegründeten Verein und sollte kommenden Sonnabend feierlich aus dem Amt verabschiedet werden. Noch Ende letzter Woche hatte unsere Zeitung deshalb ein Gespräch mit dem zwar von einer unheilbaren Lungenkrankheit gezeichneten, doch aber geistig hellwachen, herzlichen und wortgewandten Wolfgang Schleicher geführt.
Der Saalecker hatte von Großvater und Onkel die Imkerei quasi in die Wiege gelegt bekommen, das Interesse für dieses Hobby war allerdings erst durch die Bekanntschaft mit einem Imker in der Kriegsgefangenschaft aufgeblüht. Von Beruf Lehrer, arbeitete Schleicher nicht nur zunächst als Schriftführer des Vereins, sondern leitete an der Schule - erst in Saaleck, dann in Bad Kösen - auch die Arbeitsgemeinschaft Junge Imker. Mit letzterer betreute er bis zu 20 Bienenvölker mit jeweils rund 50 000 Bienen. Privat hatte er zunächst mit drei Völkern angefangen, später waren es in der Spitze 25. Zucht und Pflege galten dabei der Carnica, einer weit verbreiteten und aus Österreich stammenden Bienenart. Wolfgang Schleicher war zudem seit 1966 begeisterter Jäger und gehörte dem Hegering Bad Kösen I an, weiterhin arbeitete er im Saalecker Heimatverein mit. Ihm stets zur Seite in seinen Hobbys stand Ehefrau Jutta. Die Bienenzucht wird seine Tochter Ute Michalik fortführen, in des Jägers Spuren tritt Enkel Tobias.