Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Lernen noch spannender
ANNABURG/MZ. - So erfuhren die mehr als 50 Gäste - Vertreter von Betrieben, Einrichtungen und Institutionen der Region - umgehend von dieser Entscheidung des Ministeriums.
Das Siegel kennzeichnet eine Schule, die ihre Schüler beispielgebend an die Berufswahl heranführt und auf das Arbeitsleben vorbereitet. Dazu muss die Einrichtung strenge Kriterien erfüllen. Schulleiterin Annette Müller zählte zudem auf, was sich seit der vorherigen Dankeschön-Veranstaltung getan hat: Das Projekt "Pro Lesen" unter Leitung von Hanka Carius konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Beiträge der Schule sind sogar Teil eines Buch für die Fortbildung von Lehrern. Großen Zuspruch findet das Schulbusbegleiter-Projekt, das von Schulsozialarbeiterin Susanne Engelhardt und Vera Zech, Vorsitzende des Kreiselternrates, organisiert wird. "Das ist so gut angekommen, dass sich am 14. Mai Vertreter des Innenministeriums anschauen wollen, wie wir diese Ausbildung gestalten", verriet Vera Zech. Auch das Projekt "SENTA" (Schule, Entwicklung, Ausbildung) wurde und wird weitergeführt. Über die Bosch-Stiftung gibt es dafür innerhalb von zwei Jahren 10 000 Euro für die Berufsorientierung. Damit wird vor allem das Projekt IQ finanziert, womit Zielorientiertheit, Motivation und die Selbständigkeit der Schüler angekurbelt werden. Zahlreiche Betriebsbesichtigungen zeigten den Jugendlichen Berufsperspektiven auf. Und: Selbst die Lehrer werden sich im Rahmen einer Betriebsbesichtigung bei Blec-Tec in Linda am Schuljahresende fortbilden.
Mit der Volksbank Elsterland wurde im März ein Kooperationsvertrag unterzeichnet, der ebenfalls Berufspraktika möglich macht. An der Initiative "Most Wanted" des Industrieclubs Wittenberg nahmen ebenfalls Annaburger Schüler teil und haben erste Plätze belegt. Nach wie vor kümmern sich Schüler der AG Sozialarbeit um die Betreuung der älteren Menschen im Annaburger Pflegeheim. Einige der Zehntklässler haben dadurch bereits gute Offerten für eine Ausbildung. "Ich weiß, dass es sogar schon feste Zusagen gibt", freute sich Annette Müller und ließ wissen, dass im Pflegeheim und in der Zahnarztpraxis Jurkschat ausgestellte Zeichnungen der Schüler ebenfalls sehr gut ankommen. Auch die Postkarten mit Motiven der Stadt Annaburg sind begehrt. Dankeschön sagte die Schulleiterin der Firma Güwag Lebien für die Zusammenarbeit beim Solarprojekt. Und: Wenn es um Körperertüchtigung und Bewegung geht, ist der Annaburger Sportverein stets ein verlässlicher Partner.
Ein Kurzfilm - von den Schülern unter Anleitung von Medienprofis gedreht - sorgte nach dieser erfreulichen Bilanz zunächst für Betroffenheit. Mit tiefer Ernsthaftigkeit widmet sich die Spielhandlung einer Problematik, die schleichend beginnt, aber sehr krasse Folgen haben kann: Mobbing unter Schülern. Dass Annaburger Mädchen und Jungen dieses Thema aufgegriffen haben, lässt hoffen, dass sie solche Grenzverletzungen nicht zulassen werden. Ihre Freude am Singen und der darstellenden Kunst bewiesen danach der Schulchor unter Leitung von Dolores Hilse und die Theatergruppe in Regie von Bettina Kerz.
Willi Göttert, Vorsitzender des Schulfördervereins, ließ die Gäste wissen, was ihm am Herzen liegt: "Dass wir hier so viele Projekte durchführen können, ist nur mit ihrer Unterstützung möglich. Wir alle können stolz darauf sein, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt und Verantwortung übernimmt, die Schulzeit unserer Kinder noch interessanter zu gestalten."
Im geschmückten Flur hatten Mädchen und Jungen der 7. bis 10. Klassen in der Zwischenzeit eine ganz andere "Spezialität" der Schule aufgebaut: ein festliches Büfett - selbst zubereitet von den Schulköchen unter Anleitung ihrer "Küchenmeisterin" Ines Golm.