Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Ausweise an roten Schlüsselbändern
HOLZDORF/MZ. - Stolze Besitzer eines roten Schlüsselbandes, an dessen Ende ein Ausweis hängt, der seinen Besitzer als Schulbusbegleiter kenntlich macht, sind insgesamt 41 Mädchen und Jungen von den Sekundarschulen Annaburg, Jessen-Nord und Elster sowie des Jessener Gymnasiums.
Außerdem bekamen sie auf einer kleinen Feier im Fliegerhorst in Holzdorf-Ost ein Zertifikat für das erfolgreiche Absolvieren einer entsprechenden Ausbildung. Mit ihnen gibt es im Landkreis nun 96 Mädchen und Jungen, die in den Schulbussen für Ruhe und Ordnung sorgen und dabei mit dem Busfahrer, der sie auch kennt, eng zusammenarbeiten.
Holger Zubke, der im Landkreis unter anderem für den Schülerverkehr zuständig ist und Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) vertrat, zeigte sich "höchst erfreut, dass das Projekt Busbegleiter im Landkreis so gut läuft. Die Erfahrungen zeigen, dass Schüler oft besser Einfluss auf andere Schüler ausüben als Erwachsene". Mittlerweile gibt es mehrere Landkreise, die sich für dieses Projekt, das 2005 / 06 mit zwei Schulen begann und heute an neun Bildungseinrichtungen gut angenommen wird, interessieren. Sie haben schon bei der Vorsitzenden des Kreiselternrates Vera Zech um Unterstützung gebeten, möchten von ihren Erfahrungen profitieren.
Unter den neuen Busbegleitern ist auch die Schützbergerin Jessica Hanack. Sie ist Schülerin der siebenten Klasse an der Sekundarschule Elster. Als ein Freund von ihr angesprochen wurde, ob er nicht Busbegleiter werden wolle, entschloss sie sich, ihm dabei Gesellschaft zu leisten. Die bisher durchlaufene Ausbildung sei für sie nicht nur anstrengend gewesen, bekennt die Schützbergerin. Sie habe auch Spaß gemacht. "Ich möchte vor allem den Grundschülern helfen", erzählt sie. Diese würden im Bus immer umher springen und sich so in Gefahr bringen. Auch Jessica trägt nun einen Ausweis an einem leuchtend roten Band. Gestaltet wurde das Dokument, zu dem ein Passbild gehört, übrigens von Jessener Gymnasiasten.
Bevor die Schüler ihre Zertifikate und die Ausweise erhielten, stellte Oberleutnant Sven Brückner den Fliegerhorst vor und die Aufgaben vor allem der Hubschrauberbesatzungen. Dabei schilderte er auch eigene Erfahrungen als es um Katastropheneinsätze, zum Beispiel beim Elbehochwasser ging. Später begleitete er die jungen Gäste noch zu einer Besichtigung der Ausbildungswerkstatt und stand jederzeit für Fragen zur Bundeswehr, insbesondere der Luftwaffe, zur Verfügung.
Übrigens stellte die Holzdorfer Bundeswehr auch den Bus zur Verfügung, mit dem die Schüler nach Holzdorf-Ost und wieder nach Hause gebracht wurden. Sowohl die Feierstunde als auch der Rundgang sind Ergebnis eines Vertrages zwischen der Wehrdienstberatung Wittenberg und dem Kreiselternrat um Vera Zech.