Helfende «Lotsen» zum Nulltarif
JESSEN/WITTENBERG/MZ - Um in solchen Situationen wirksam Hilfe schaffen zu können, gibt es seit April dieses Jahres 27 engagierte Freiwillige verschiedener Berufsgruppen im Landkreis, die zu Pflegebegleitern ausgebildet wurden. Dazu gehören auch Sabine Aho und Gabriele Lieback aus Jessen.
Es handelt sich um eine Modellerprobung unter wissenschaftlicher Begleitung vom Institut für Angewandte Forschung, Entwicklung und Weiterbildung Freiburg sowie dem Forschungsinstitut Geragogik Witten. Unterstützt wird das Projekt zur Förderung bürgerschaftlichen Miteinanders von den Spitzenverbänden der Pflegekassen und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Wittenberg ist der einzige Standort einer solchen Maßnahme in ganz Sachsen-Anhalt.
Was tun Pflegebegleiter? Sie nehmen auf Wunsch kostenfrei und unbürokratisch Kontakt mit pflegenden Angehörigen auf. Sie suchen die Familien bei Bedarf in ihrer häuslichen Umgebung auf. Sie hören zu, denken mit, begleiten, unterstützen oder vermitteln. Sie stellen auf Wunsch gemeinsam mit den Angehörigen notwendige Kontakte her. Sie arbeiten im Team und können "Lotse" sein im komplizierten Hilfssystem. Sie nutzen und fördern Netzwerke in Gemeinden und Stadtteilen. Sie setzen sich für das Wohl pflegender Personen in der Öffentlichkeit ein.
Allen Pflegehaushalten sowie interessierten Einzelpersonen im gesamten Landkreis Wittenberg steht jetzt die Vermittlung eines Pflegebegleiters offen. Auch Pflegedienste, -einrichtungen, Rehabilitationsträger, Kommunen oder Verwaltungen können die Vermittlung eines Pflegebegleiters für Angehörige und Haushalte anfragen.
Als Initiatoren der regionalen Pflegebegleiter-Initiative stehen folgende Ansprechpartner zur Verfügung: Veronika Mädle, Telefon 0176 / 21 83 96 25, und Marita Slitni, Telefon 0176 / 21 83 96 27. Sie sind jeweils zum Ortstarif Wittenberg zu erreichen. Bei ihnen bekommen Interessenten Auskunft und die Vermittlung eines ausgebildeten Pflegebegleiters (mit Zertifikat und Ausweis).