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Betroffenheit im Zoo-Verein

Von Roman Haeusgen 17.04.2008, 16:53

Walbeck/MZ. - "Der Landkreis kann nicht austreten ohne vermögensrechtliche Auseinandersetzung", sagte Vereins-Vorsitzende Petra Wernicke (CDU), die sich deshalb in diesem Zusammenhang jetzt rechtlich beraten lassen will.

Wie berichtet, hatte Landrat Dirk Schatz (CDU) im März zunächst die Rechtsnachfolge des Landkreises Mansfeld-Südharz als Mitglied im Trägerverein bestätigt, drei Wochen später aber den Austritt zum Ende dieses Jahres erklärt. Der Verein wird damit künftig auf die Zuschüsse durch den Landkreis verzichten müssen. Doch hatte Schatz schon in Frage gestellt, ob überhaupt die für dieses Jahr geplanten Mittel noch überwiesen werden können.

Über die sich damit verschärfende finanzielle Situation des Vereins wurde in einer außerordentlichen Zusammenkunft am Mittwochabend in Walbeck beraten. Vor allem Tierpark-Mitarbeiterin Cornelia Rohr brachte ihre Betroffenheit zum Ausdruck. "Ich muss die Tiere jeden Tag ordentlich versorgen, ich kann das Futter nicht einfach auf die Hälfte reduzieren", meinte sie zu dem erwartenden finanziellen Engpass. Verwies Gemeinderats-Mitglied Herman Schumacher auf die "Wertigkeit" des Tierparkes, die seiner Ansicht nach vor dem Eisleber Theater komme, wehrte sich die Eisleber Bürgermeisterin Jutta Fischer, ebenfalls Vereinsmitglied, gegen solche "Aufrechnungen". Dies entspricht auch der Intention von Ex-Landrat Hans-Peter Sommer (CDU), der zugleich dafür plädierte, jetzt einen "kühlen Kopf" zu bewahren. Andererseits sollte Landrat Schatz durchaus mitgeteilt werden, "dass er uns nicht so im Regen stehen lassen kann", so Sommer weiter. Schatz soll gebeten werden, die "Entscheidung noch einmal zu durchdenken". Laut Wernicke sei dazu ohnehin auch der Kreistag gefragt.

Der Tierpark verursacht mit Mitarbeitern auf zweieinhalb Stellen jährliche Personalkosten von rund 50 000 Euro. Dazu kommen Investitionen, um dem Anspruch des Areals gemäß der Zuerkennung als Zoologischer Garten gerecht zu werden. Ursprünglich trugen Landkreis, Hettstedt und Walbeck die Kosten zu je einem Drittel. Doch reduzierte sich der Anteil des Landkreises von vormals 32 000 Euro auf 5 000.