Arbeiten an Kochstedter Grundschule Arbeiten an Dessau-Kochstedter Grundschule: Eltern betrachten manche Neuerungen mit Sorge

Kochstedt - Es sollte eigentlich ein ganz entspannter Termin am Donnerstagnachmittag im Foyer der Kochstedter Grundschule werden. Schließlich hatte Andreas Mosch zur Informationsveranstaltung zum Umbau des Schulgeländes positive Nachrichten im Gepäck.
Für rund eine Million Euro entstehen im Umfeld des Schulgebäudes eine Spielelandschaft, ein neu gestalteter Schulhof sowie eine Sportfläche mit Mini-Tribüne. Anfang April haben die Bauarbeiten begonnen. „Planmäßig soll alles bis Ende Oktober fertig werden“, so Mosch, der das städtische Referat für Ortschaften und Stadtbezirksangelegenheiten leitet und den Kochstedter Ortschaftsrat im Genehmigungsprozess für das Projekt unterstützt hat.
Doch von einigen anwesenden Eltern bei der Informationsveranstaltung wurde Kritik an einzelnen vorgetragenen Details laut. So soll der Schulhof zukünftig mit dunklem Asphalt beschichtet werden. „Der Hof liegt Südwestseite auf dem Gelände. Bei heißen Temperaturen heizt der sich ordentlich auf. Wie sollen unsere Kinder dann dort vernünftig spielen“, fragte Uwe Etzold, Vater eines Kindes in der dritten Klasse, besorgt.
Eltern äußern Kritik an dunkler Asphaltschicht und öffentlichem Spielplatz
Etzold und auch andere Eltern sehen durch die Asphaltschicht eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr für ihre Kinder, wenn sie toben und hinfallen. Derzeit ist der Schulhof aber auch größtenteils betoniert.
Eine andere Sorge, die anwesenden Eltern umtrieb, ist die zukünftige öffentliche Zugänglichkeit des Schulgeländes. „Das gehört zu den Förderbedingungen“, erklärte der Kochstedter Ortsbürgermeister Hans-Joachim Pätzold (Die Linke). Weil in der an die Schule angrenzende Hirtenhau-Siedlung bisher ein zentraler öffentlicher Spielplatz fehlte und eine Realisierung aus platztechnischen und finanziellen Gründen immer scheiterte, ergriff der Kochstedter Ortschaftsrat die Chance, im Rahmen der nötigen Aufwertung des Schulumfeldes den Spielplatz auf dem Schulgelände zu integrieren.
Ein EU-Programm zur Aufwertung des ländlichen Raums, das die Maßnahmen zu 70 Prozent finanziert, knüpft die Bewilligung der Mittel an die Bedingung den zukünftigen Spielplatz auf dem Schulgelände für alle Interessierten und nicht nur den Schul- und Hortkindern offenzuhalten. „Wer garantiert da für die Sicherheit unserer Kinder, wenn sich da jeder aufhalten darf?“, fragte Etzold.
Angst vor Spannern und Jugendlichen, die sich dort treffen
„Im Prinzip ändert sich ja kaum etwas. So wie heute gibt es Zäune und Tore. Nach Schulschluss oder in den Ferien spielen da eben auch andere Kinder“, versuchte der Ortsbürgermeister zu beruhigen.
Doch die Angst vor Spannern etwa und Jugendlichen, die sich dort treffen und dann Glasscherben und Müll zurücklassen könnten, war bei den Eltern groß. „Es scheint so, als würden wir mit unseren Sorgen nicht ernst genommen“, monierte Etzold.
„Wir sollten uns vielmehr freuen, dass das Gelände aufgewertet wird und nicht immer gleich schlimmste Szenarien an die Wand malen“, forderte Uwe Gelfert, Mitglied des Ortschaftsrates (CDU) abzuwarten, wie sich die Situation auf dem offenen Schulgelände dann tatsächlich entwickelt. Ortsbürgermeister Pätzold will prüfen lassen, inwiefern noch planerische Möglichkeiten bestehen, um das Sicherheitsgefühl der Kinder und Eltern doch noch ein bisschen zu erhöhen. (mz)