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New York, New York ... New York, New York ...: Alma Toaspern aus Bitterfeld tanzt im Museum of Modern Art

Von Sylvia Czajka 23.01.2017, 11:00
Die Bitterfelderin Alma Toaspern steht kurz vor ihrem Auftritt im Museum of Modern Art in New York. Sie gehört zum Ensemble des Tanztheaters von Alexandra Bachzetsis.
Die Bitterfelderin Alma Toaspern steht kurz vor ihrem Auftritt im Museum of Modern Art in New York. Sie gehört zum Ensemble des Tanztheaters von Alexandra Bachzetsis. Archiv/dpa

New York/Bitterfeld - Alma im MoMA: Manchmal gehen Wünsche in Erfüllung. Die von Alma Toaspern zum Beispiel. Zeit zum Träumen bleibt ihr reichlich beim Anflug über den großen Teich. Denn New York liegt nicht gleich um die Ecke von Bitterfeld - und das Museum of Modern Art (MoMA) nicht an der Galerie am Ratswall.

Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Von Bitterfeld in die Welt. Die Tänzerin Alma Toaspern wird vom 24. bis 28. Januar im wohl weltweit bekanntesten Museum auftreten. Tanzen ist ihre Passion, genau ihr Ding und das bis zur Erschöpfung.

Eine einmalige Chance im New Yorker MoMA

„Le Sacre du Printemps“ - Strawinskys Frühlingsopfer irritiert und „verstört“ mit ständigen Taktwechseln. Die 27-Jährige wird Teil des Ganzen sein - Teil des Tanztheaters von Alexandra Bachzetsis, deren Choreografie „Massacre: Variations on a Theme“ sich an Strawinsky Werk orientiert. Alma Toaspern sieht ihren Auftritt im MoMA als „einmalige Chance“.

Freitagmorgen war es noch leicht bewölkt in New York. Viele Passanten nehmen das Wetter kaum wahr. Keine Zeit, keine Zeit. Die „Ruhe und Überlegtheit in Deutschland“ fehlt der jungen Tänzerin. Doch nicht mehr lange. Noch eine Woche wird sie in New York bleiben. Ihren Traum einfach tanzen.

Durch Tanz wachrütteln

Apropos tanzen: Alma Toaspern hat es gelernt. Sie absolvierte ein dreijähriges Studium in Frankfurt/Main und danach ein zweijähriges Masterstudium in Brüssel. Seit 2014 ist die 27-Jährige freischaffende Tänzerin, Choreografin und Lehrerin. „Tanz ist für mich das Medium, um mich auszudrücken.“ Ohne Worte. Die Bitterfelderin sieht sich jedoch nicht als politische Aktivistin. Sie will wachrütteln - auf ihre Art ansprechen: durch Gestik, Mimik. Tanzen sei für sie ein innerliches körperliches Verlangen.

Themen wie Gastfreundschaft und die Zeit fesseln und animieren Alma Toaspern zu neuen Schritten. Tanzschritten. „Die richtige Sprache finden, um auf den Punkt zu bringen, was mir wichtig ist.“ Die Bitterfelderin ist immer auf der Suche. Zeit ist das, was sie derzeit umtreibt, in die Unruhe treibt. Sie nennt es: die Diktatur der Uhr. Die auch sie manchmal beherrscht. „Ich bin viel mit dem Koffer unterwegs.“ Man darf gespannt sein, wie Toaspern ihr Zeitmodell in Bewegung bringt.

Von Bitterfeld auf die Bühnen dieser Welt

Ist da noch Zeit fürs Ich? „Nicht viel.“ Das Morgen bleibt offen. Aber sie hat schon Vorstellungen. Alma Toaspern weiß, wo sie in der Zukunft gern ein Tänzchen wagen würde. In einem Amphitheater zum Beispiel oder auf dem Berliner Alexanderplatz. Alles öffentlich. Die Bitterfelderin sucht weltweit ihr Publikum, will nicht im Verborgenen sein.

Als Tänzerin und Choreografin sieht sie sich. Der Auftritt im New Yorker MoMA wird zu einer wichtigen Station im Leben der Alma Toaspern. „Ich werde es genießen.“ Und sie wird zeigen, was sie am besten kann: tanzen. (mz)

Das Museum of Modern Art (MoMA) ist eine der weltweit bedeutendsten und einflussreichsten Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst. Das Museum liegt im New Yorker Stadtteil Manhattan. Es wurde 1929 unter Leitung des Gründungsdirektors Alfred Barr eröffnet.

Die Sammlung des Museum of Modern Art umfasst über 150 000 Werke der Architektur und des Design, Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen ... Zwischen 2002 und 2004 wurde das Haus für 860 Millionen Dollar umgebaut und erweitert. Täglich besuchen es 20 000 Menschen. (mz)

Alma Toaspern: Tanzen, mein Leben
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Glen Fogel