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Gegen jede Form von Gewalt

Von Dirk Skrzypczak 23.03.2005, 15:53

Bergwitz/MZ. - Deshalb sei es auch wichtig, den "Schülern zuzuhören statt sie bevormunden zu wollen."

Ein Selbstläufer ist die Prävention nicht, vielmehr harte Arbeit. Annette Merk und ihre drei Mitstreiter nähern sich dem Thema auf spielerische Weise. Eine Ampel übernimmt mit ihren Farbtönen beispielsweise die unterschiedlichen Stufen von Gewalt. Rot steht für eine starke Auseinandersetzung, grün ist eher harmlos. "Die Reaktion der Kinder ist erstaunlich, teilweise völlig unterschiedlich. Man kann und sollte die Schüler ohnehin nicht über einen Kamm scheren." Dass ein Ausgrenzen von Jungen oder Mädchen ebenfalls eine Form von Gewalt darstellen kann, ist längst nicht allen Heranwachsenden bekannt.

Noch ist die ehrenamtliche Tätigkeit des Quartetts leider nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. "Uns bleiben nur zwei Unterrichtsstunden. Das ist nicht gerade viel." Deshalb will Frau Merk mit den Schulen überein kommen, regelmäßige Kontakte zu pflegen. "Wir wollen natürlich wissen, ob unsere Arbeit einen Effekt erzielt. Das geht nur, wenn man kontinuierlich im Gespräch bleibt." Es hat einen guten Grund, dass Frau Merk und ihr Team (Erwachsene aus Wittenberg und Reinsdorf) bewusst Grundschulen auswählen. "Mit der Gewaltprävention kann man nicht früh genug beginnen." Schließlich setze die Reizüberflutung immer zeitiger ein.

Es sind die kleinen Dinge, die für die Mühen des unentgeltlichen Engagements entschädigen. "Es ist schon ein Erfolg, wenn Kinder überhaupt über ihre Gedanken offen reden." Und noch eine Erfahrung habe sie gemacht. "Wenn das Eis erst einmal geschmolzen ist, sind viele Schüler froh, dass ihnen überhaupt jemand zuhört." Und Zuhören sei der erste Schritt, den anderen verstehen zu lernen.

Wer die Präventionshilfe in Anspruch nehmen will, kann Annette Merk telefonisch unter 03 49 21 / 2 19 23 erreichen.