Neuer "Schneewittchen"-Film im Kino Uta von Ballenstedt war Vorbild für die böse Königin
"Disneys Schneewittchen" von 2025 ist eine Action-Neuverfilmung des Zeichentrick-Klassikers von 1937. Warum die böse Königin auch in der Neuverfilmung ihre typische Kleidung trägt und ab wann Filmstart ist, verraten wir Ihnen hier.

Naumburg.- Schneewittchen-Fans können sich dieses Jahr auf die Neuverfilmung des Märchens freuen, denn der Film läuft seit 20. März 2025 in den deutschen Kinos. Mit Rachel Zegler in der Hauptrolle als Schneewittchen und Gal Gadot als ihre böse Stiefmutter beginnt ein magisches Abenteuer in der Märchenwelt. Den Trailer dazu gibt es hier.
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Auffällig ist in der Neuverfilmung, dass die böse Königin auch das klassische Stiefmutter-Outfit trägt, das bereits in den Schneewittchen-Verfilmungen zuvor ähnlich interpretiert wurde.
Die spezielle Kleidung der bösen Königin hat nämlich eine eigene Geschichte. Die Filmemacher von Walt Disney begaben sich vor vielen Jahren auf eine Reise, um sich dafür inspirieren zu lassen.
Woher kommt die Inspiration für das Outfit der bösen Königin?
Laut der Aussage von Museumsfachleuten hatte der Erfinder von Mickey Mouse und Co., Filmemacher Walt Disney, gemeinsam mit seinem Bruder Roy Disney im Jahr 1935 Europa bereist. Während dieser Reise sollen beide über 300 Kunstbücher aus verschiedenen Ländern nach neuen Motiven für ihre Filme durchsucht haben.
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Dabei entdeckten sie in einem der Bücher das Standbild der Uta von Ballenstedt im Naumburger Dom und hatten eine zündende Idee. Sie waren so fasziniert von ihrem Anblick, dass sie Uta als Vorlage für die böse Königin von Schneewittchen nehmen wollten.

Vermutlich war es das Buch "Der Naumburger Dom und seine Bildwerke" mit Fotos von Walter Hege, das die Walt Disney-Filmemacher inspirierte, berichtet der Verwalter der Dom-Archive Holger Kunde.
Wer ist Uta von Ballenstedt?
Vor 755 Jahren hatte ein bis heute unbekannter Meister im und am Naumburger Dom seine Kunst verewigt. Er gestaltete unter anderem die Stiftsfigur der Uta von Ballenstedt.
Uta von Ballenstedt und ihr Ehemann Ekkehard hatten im elften Jahrhundert ein hohes Vermögen besessen. Sie spendeten davon einen Teil, sodass der Naumburger Dom gebaut werden konnte. Um den Ballenstedts sowie weiteren großzügigen Domstiftern ein ewiges Andenken zu ermöglichen, schuf der Naumburger Meister die Stifterfiguren.
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Wodurch wird die böse Königin erstmalig in Gestalt von Uta berühmt?
Eine Fotografie der Uta wurde nach Paris gesandt, denn dort sollte das Bild in einer großen Ausstellung gezeigt werden. Die Vereinigung der Nationalen Museen Frankreichs und das Kunstmuseum Montreal bereiteten die Ausstellung zusammen vor.
Die Ausstellung zeigte die wichtigsten Inspirationsquellen der Zeichentrickfiguren von Walt Disneys (1901 bis 1966). Darunter ist auch Uta bzw. "die böse Königin" zu finden.
In einem Schreiben der Ausstellungsmacher an die Vereinigten Domstifter zu Naumburg und Merseburg sowie des Kollegiatstifts Zeitz wird berichtet, dass "die Uta eine Quelle für die schöne und sehr stolze Königin in ,Schneewittchen' ist."

Bereits 1937 gelang Walt Disney ein Meisterwerk mit der Zeichentrickverfilmung von "Schneewittchen". Der Streifen erhielt einen Oskar und sieben Miniaturausgaben des Filmpreises. Es waren damals 750 Künstler an der Erschaffung des Klassikers "Schneewittchen" beteiligt.
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Noch heute lieben Kinder und Erwachsene die Verfilmungen von Schneewittchen.