Fortsetzung Fortsetzung: Schroffes Denken unter Glas
Naumburg/MZ. - Überrascht war die Jury schon, mit ihrer Entscheidungein erst zwei Jahre junges, in Weimar ansässiges,aus Ost- und Westlebensläufen gemischtes Büroprämiert zu haben. Es setzt sich aus Absolventender Weimarer Universität zusammen. MathiasKirchmeier, Karsten Graw und Sabine Brückals Partner eines inzwischen zwölfköpfigenTeams sind in Wettbewerben in Bozen, Oslound zuletzt Münster aufgefallen und verfolgenProjekte in Meiningen und Jena. In Naumburgwerden sie ihr ganzes Können unter Beweisstellen müssen.
Ihr Modell werden sie erst jetzt in die Einzelheitenvertiefen. Die auffällig dicht gestellte Trägerstruktur,so finden sie, könnte auch aus Holz stattaus Stahl sein, um sie "haptischer" zu machen.Ob der Vortragssaal unter dem Dach wirklichauch nach oben hin verglast sein kann, daswollen sie prüfen. Unverzichtbar erscheintihnen aber, dass dieser Raum, "der Sprachegewidmet" und daher in ihren Augen der wichtigste,nach allen Seiten offen bleibt. Ihrerseitswird die Stadt auf den Kostenrahmen achten.Die Erwartungen sind groß. Wenn es gelingt,wird man Nietzsche und Naumburg mit diesemGebäude gleichsetzen.Günter Kowa war als Architekturkritikerder MZ Mitglied der Jury. Den Vorsitz hatteder Professor an der Leipziger Hochschulefür Technik, Wirtschaft und Kultur, Ingo AndreasWolf. Die Entwürfe sollen ab 2. November imNietzsche-Haus ausgestellt werden.