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Telekommunikation Telekommunikation: Postkarte war gestern

Von Arnd Petry 17.06.2004, 11:10
Aus digital wird wieder analog. (Foto: dpa)
Aus digital wird wieder analog. (Foto: dpa) T-Mobile

Düsseldorf/Bonn/dpa. - Die Postkarte war gestern. Wer heute up-to-date sein will, schickt nicht einfach eine Karte vom Zuckerhut nach Hause - und kommt möglicherweise noch vor der Post bei den Lieben an.

Schneller und individueller sind Urlaubsgrüße mit den Bilderdiensten der Mobilfunkbetreiber. Voraussetzung dafür ist ein Mobiltelefon mit eingebauter Kamera. Neben der normalen Multimedia-Message (MMS) von einem Handy zum anderen gibt es dabei viele weitere Möglichkeiten, den Empfänger zu erreichen.

«MMS-Postkarten kommen innerhalb von zwei Tagen an», verspricht Vodafone-Sprecherin Bettina Donges in Düsseldorf. Ist der Schnappschuss im Kasten, kann das Bild als Multimedia-Message an die Adresse [email protected] gesendet werden. In den Text kommen dann noch die Postanschrift des Empfängers und der Urlaubsgruß. Insgesamt 350 Zeichen stehen dafür zur Verfügung. Die Post macht anschließend eine Karte daraus und schickt sie an den Empfänger.

Aus dem D2-Netz von Vodafone kostet eine Postkarte 1,79 Euro pro MMS, vorausgesetzt die Datenmenge ist kleiner als 100 Kilobyte (KB). Beim Versenden aus westeuropäischen Ländern mit Vodafone- und Partnernetzen liegt der Preis bei 2,29 Euro. Bei T-Mobile kostet der Dienst im D1-Netz innerhalb Deutschlands 1,99 Euro pro Postkarte und 100 KB Datenmenge. Im Ausland kommen weitere Gebühren hinzu. Der Netzbetreiber O2 in München bietet seinen «MMS to Postcard»-Service innerhalb Deutschlands für 1,99 Euro pro Sendung an, ebenso Mitbewerber E-Plus aus Düsseldorf.

Ob solche MMS-Dienste ein Verkaufsschlager sind, will Jörg Carsten Müller von E-Plus nicht verraten. «Die MMS steckt noch in den Kinderschuhen», sagt er. Noch gebe es nicht genug Fotohandys, um sagen zu können, ob das ein Renner wird oder ein Nischenprodukt.

Günstiger ist der Fotogruß an Bekannte, wenn auf das Drucken und den Postversand verzichtet wird: «MMS to E-Mail» kostet Vertragskunden bei O2 beispielsweise 99 Cent, wenn die Datei 30 bis 100 KB groß ist, Prepaidkunden zahlen 1,29 Euro.

Sollen besonders gelungene Schnappschüsse aufbewahrt werden, muss die Speicherkarte des Handys deswegen nicht überquellen: Die Fotos können bei allen Netzbetreibern in virtuellen Alben im Internet gespeichert werden: «Dort können Sie die Bilder, Töne und Texte bearbeiten, neu komponieren und auch wieder als MMS verschicken», sagt Nadine Kleinert, Pressereferentin bei O2.

Sollen die Handy-Schnappschüsse zu «echten» Fotos werden, um im Kaffeekränzchen später die Runde machen zu können, ist dies zumindest bei Vodafone und T-Mobile gegenwärtig auf einfache Weise möglich. Während Vodafone-Kunden ihre Fotos wie bei der Postkarte einfach als MMS an [email protected] schicken, benötigen T-Mobile-Kunden aber spezielle Handys und eine Software des T-Mobile-Partners Kodak.

Erst nach dem Herunterladen der Software und der Einrichtung eines webbasierten Fotoalbums - dem Kodak Picture Center online - können Nutzer auf dem Display ihres Handys die Fotos auswählen und an das Fotoalbum schicken. Dort werden anschließend die für die Bearbeitung des Auftrags wichtigen Daten wie Anzahl der Abzüge, Bildformat, Lieferadresse und zur Kreditkartenabrechnung eingetragen. Die Abzüge kommen dann per Post.