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Dortmund Dortmund: Erste Gewaltaktionen von deutschen Hooligans

14.06.2006, 21:04
Deutsche Fußballfans werden am Mittwoch (14. Juni) nach Gewalttätigkeiten in der Dortmunder Innenstadt festgenommen. (Foto: dpa)
Deutsche Fußballfans werden am Mittwoch (14. Juni) nach Gewalttätigkeiten in der Dortmunder Innenstadt festgenommen. (Foto: dpa) dpa

Dortmund/dpa. - Als sie abtransportiert werden sollten,warfen sie Flaschen und Stühle und sprengten den Kessel. EinigeDutzend von ihnen entkamen und wurden von Spezialeinsatzkräftenverfolgt. Mehrere Menschen erlitten leichte Verletzungen. DiePolizei sprach von Platzwunden. Noch vor dem Anpfiff hatte diePolizei die Lage nach eigener Aussage wieder unter Kontrolle.

Im Verlauf der zweiten Halbzeit gab es nach Polizeiangaben jedoch noch vereinzelt Auseinandersetzungen in der Stadt - immer dann, wenn sich Hooligans einer Festsetzung verweigerten. Ein Polizeisprecher sprach von einem «Katz- und Mausspiel». Insgesamt wurden rund 300 Fans festgesetzt.

Zuvor hatte die Polizei im Lauf des Tages 60 polnische Fansvorsorglich festgesetzt und verweigerte einem Briten und einem Polenam Flughafen die Einreise. Die polnischen Fans seien in Gewahrsamgenommen worden, um Gefahren abzuwehren, teilte die Polizei mit. Siehatten Waffen dabei oder standen im Verdacht, der Hooligan-Szeneanzugehören. Aus der Dortmunder Innenstadt wurden Fans mit einem Busin eine Gefangenensammelstelle gebracht. Am Flughafen wurden derBrite und der Pole, die aus London ankamen, sofort zurückgeschickt.Ihre Namen standen auf der Liste gewaltbereiter Hooligans.

Insgesamt waren nach Schätzungen mehrere zehntausend Polen nachDortmund gereist, um das Spiel im Stadion oder auf Public-Viewing-Plätzen zu verfolgen. Schon am Mittag zogen friedliche Fans beiderLager mit Schlachtrufen durch die Stadt. Trotz der lockeren Stimmungwar die Polizeipräsenz am Stadion und in der Innenstadtunübersehbar. «Das ist viel mehr als bei anderen Spielen», sagte einWM-Freiwilliger.