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1. FC Köln 1. FC Köln: Hooligans brechen Kadlec die Nase

Von Thomas Nowag 22.04.2012, 14:29

KÖLN/SID. - Nach zwei Attacken auf Fanbusse von Borussia Mönchengladbach lauerten zwei Chaoten Samstagnacht dem tschechischen Abwehrspieler Michal Kadlec vom rheinischen Rivalen Bayer Leverkusen vor einer Discothek auf und brachen ihm unter Beschimpfungen brutal das Nasenbein. Die Kölner Polizei bestätigte dem SID den entsprechenden Bericht des Kölner Express.

"Ich war perplex. Meine Nase hat sofort stark geblutet, und meine Freundin war geschockt. Die Männer hatten sich als FC-Fans zu erkennen gegeben, mich kurz beleidigt. Und dann spürte ich schon einen heftigen Schlag. So etwas hatte ich absolut noch nie erlebt, weder in Köln noch in meiner Heimat Tschechien", sagte Kadlec, der mit seiner Freundin und einigen Teamkollegen die Disco auf den Kölner Ringen nach dem 1:0 bei 1899 Hoffenheim besucht hatte.

Bruno Ethen, Dienstgruppenleiter der Kölner Polizei, bestätigte auf SID-Anfrage "den Sachverhalt, dass zwei Männer den Spieler angegriffen und diesem die Nase gebrochen haben". Details würden zu diesem Zeitpunkt nicht veröffentlicht. Zwei Männer, die als "Gewalttäter Sport" einschlägig bekannt waren, wurden laut Express als Täter ermittelt.

Im Krankenhaus der Augustinerinnen war bei Kadlec am Sonntagmorgen ein Nasenbeinbruch festgestellt worden. Am Montag soll er in Köln operiert werden. "Ich möchte trotzdem gegen Hannover mit einer Gesichtsmaske spielen - wenn es irgendwie geht", sagte der 27-Jährige.

Bayers Mediendirektor Meinolf Sprink war angesichts der "Sinnlosigkeit der Gewalt" fassungslos. "Wo sind wir eigentlich? Es ist nicht akzeptabel, dass ein unbescholtener Mensch mit seiner Freundin eine Disco verlässt und dann eins auf die Nase bekommt, und das auch noch von Wildfremden", sagte Sprink dem SID. Das habe jedoch "mit dem 1. FC Köln gar nichts zu tun. Diese Leute sind dort sicher auch nicht gern gesehen."

FC-Hooligans hatten erst nach dem Derby in Mönchengladbach (0:3) am 15. April erneut einen Fanbus mit Anhängern des Erzrivalen angegriffen. Der Bus eines belgischen Fanklubs wurde zunächst von zwei Fahrzeugen ausgebremst und dann von vermummten belgischen Köln-Fans mit bengalischen Feuern und Steinen attackiert.

Schon Anfang März hatten auf der Autobahn A3 mehrere Fahrzeuge mit gewaltbereiten Kölner Anhängern versucht, einen Bus mit Gladbach-Fans abzudrängen und auszubremsen. Auf dem Rastplatz Siegburg-Ost griffen dann vermummte Personen den Bus an, woraufhin der Busfahrer die Flucht in Richtung Köln ergriff.