Heimsieg gegen Chemnitz Heimsieg gegen Chemnitz: Rekordstart perfekt! HFC jubelt auch im Ost-Duell
Halle (Saale) - Die perfekte englische Woche für den Halleschen FC ist geschafft. Der HFC gewann auch das Ost-Duell zu Hause gegen den Chemnitzer FC vor 7812 Zuschauern mit 3:1 (1:0) und holte sich so drei Siege aus drei Spielen binnen einer Woche. Mit der gleichen Punktzahl steht Halle somit in der Tabelle weitere in der Spitzengruppe der dritten Liga und mindestens bis Sonntag auf Platz drei.
Die schon vor dem Anpfiff extrem euphorisierten Fans sahen auch im vierten Spiel eine andere Aufstellung ihres Halleschen FC: Im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg unter der Woche gegen Viktoria Köln lief der HFC mit Doppelspitze auf, neben Jonas Nietfeld spielte Pascal Sohm im Sturm.
HFC: Ziegner rotiert erneut in der Startelf
Florian Drinkuth nahm auf der Bank Platz, für ihn durfte Dennis Mast ran. Aus der defensiven Viererkette wurde eine Dreierformation, erneut war Sebastian Mai der Abwehrchef, Niklas Landgraf rückte nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder auf die Position des Linksverteidigers. Auch Julian Guttau bekam wieder seine Chance, spielte für Toni Lindenhahn im offensiven Mittelfeld. Sturm-Zugang Dennis Boyd saß wie zu erwarten zunächst auf der Bank. Gar nicht im Kader war Jannes Vollert, der als potentieller neuer Abwehrchef geholt wurde.
Die Hausherren waren von Beginn an druckvoll und sorgten nach fünf Minuten erstmals für etwas Gefahr, als Nietfeld eine Hereingabe von der rechten Seite nur knapp per Kopf verpasste.
Nur wenige Augenblicke später war es dann schon so weit und die Fans durften das erste Mal jubeln: Nach einem Ballgewinn am eigenen Strafraum kombinierte sich Halle sehr sehenswert durch das Mittelfeld. Landgraf schlug einen langen Ball auf Baxter Bahn, der die Kugel mit der Brust annahm und quer auf Nietfeld legte. Für den Angreifer war es ein Leichtes, des Ball nach diesem klasse Spielzug zu seinem ersten Saisontreffer über die Linie zu schieben (6.).
HFC mit starker erster Halbzeit gegen Chemnitz
Die Ziegner-Elf hatte richtig Lust auf Fußball und drückte die sportlich und wirtschaftlich angeschlagenen Sachsen in deren eigenen Hälfte. Und so wurde es schnell wieder gefährlich: Nach einem Eckball kam Landgraf aus 25 Metern zum Abschluss, aber der Ball landete auf der Latte – großes Glück für Chemnitz (10.)!
Die starke Leistung der Rot-Weißen wurde bereits nach 15 Minuten mit stehenden Ovationen von den Rängen belohnt. Es war ein klasse Auftritt des HFC, der seine Favoritenrolle bis dahin eindrucksvoll nachkam und sowohl spielerisch als auch kämpferisch klar überlegen war. Die erste Verschnaufpause bekam der CFC nach 17 Minuten, als sich Bahn und Tarsis Bonga bei einem Kopfballduell verletzten. Beide konnten nach einer kurzen Behandlung aber weiterspielen.
Den nächsten Aufreger gab es, nachdem sich Guttau stark gegen die Chemnitzer Defensive durchsetzte, dann jedoch von Niklas Hoheneder im Strafraum durch ein Auflaufen gebremst wurde – der Pfiff von Schiedsrichter Jonas Weickenmeier blieb zum Ärgernis der Heimfans jedoch aus (20.).
Julian Guttau verpasst das frühe 2:0 für Halle
Und Guttau war es, der das 2:0 auf dem Fuß hatte. Nach einer Hereingabe fehlten ihm im Strafraum jedoch ein paar Zentimeter Körperlänge, um mit einer Grätsche entscheidend an den Ball zu kommen (27.). Auch bei einem erneuten Landgraf-Schuss außerhalb des Strafraums fehlte nur fünf Minuten später nicht viel. Die Dominanz, mit welcher der HFC auftrat, war beeindruckend. Die Gäste konnten sich mit dem Ergebnis sehr glücklich schätzen.
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Nur zwei Minuten später hätte Guttau dann das hochverdiente 2:0 erzielen MÜSSEN. Mast flankte in den Strafraum, der 19-Jährige stand im Strafraum sträflich allein, brachte es aber fertig, aus sechs Metern deutlich über das Tor zu schießen – da war es wieder, das leidige Thema der Chancenverwertung.
Bei einem der wenigen Vorstöße der Himmelblauen foulte Tobias Schilk Bonga und sah dafür die Gelbe Karte. Er verletzte sich dabei jedoch so schwer, dass er auf einer Trag vom Feld getragen werden musste. Für ihn kam Niklas Kastenhofer in die Partie (39.). Nachdem auch in der Folge immer ein Verteidigerbein im richtigen Moment zur Stelle war, ging es mit einer 1:0-Führung in die Kabine. Das einzige Manko nach ganz starken 45 Minuten war, dass nur ein Tor erzielt worden war.
Kai Eisele patzt schlimm beim Chemnitzer 1:1
Zu Beginn des zweiten Durchgangs bot sich zunächst ein unverändertes Bild. Doch dann folgte ein folgenschwerer Patzer von Torhüter Kai Eisele: Nach einem Eckball der Gäste verschätzte sich der zuletzt so starke HFC-Keeper beim Herauslaufen. Matti Langer musste nur noch seinen Kopf hinhalten und zum extrem glücklichen und unverdienten 1:1 treffen (51.).
Der HFC hatte danach völlig den Faden verloren – weg war die Dominanz. Ziegner reagierte und wechselte neben Felix Drinkuth auch Boyd ein, der unter großem Applaus aufs Feld lief. Dafür gingen Guttau und Mast (57.). Viel spielte sich nun im Mittelfeld ab, Chemnitz war der neue Mut nach dem Ausgleich deutlich anzumerken, der HFC musste sich erst wieder in die Partie kämpfen.
Und es kam, wie es fußballromantischer nicht hätte sein können: Boyd, der Transfercoup, war fünf Minuten auf dem Platz, als er mit dem Rücken zum Tor angespielt wurde. Der Ball war schnell unter Kontrolle, das Auge für Mitspieler Baxter Bahn war da. Ablage. Schuss. Tor. Ekstase (62.). Besser hätte das Debüt für den Zugang aus Kanada mit einer Torvorlage zum 2:1 nach fünf Minuten nicht laufen können.
Patrick Göbel setzt den Schlusspunkt für Halle
Doch im Gegensatz zur ersten Halbzeit versteckte sich der CFC nicht und kam postwendend zum Ausgleich durch Bonga. Dachte man zumindest, denn die Fahne des Assistenten ging – völlig zurecht – nach oben. Der vermeintliche Torschütze stand im Abseits (66.). Es schien sich eine spannende Schlussphase anzudeuten. Zu anfällig zeigte sich der HFC seit dem Seitenwechsel in der eigentlich sicheren Abwehr.
Zudem blieben die wirklich gefährlichen Offensivaktionen aus, um für Entlastung zu sorgen. Ziegner stellte deshalb auf ein 4-4-1-1-System mit Boyd als einziger Spitze um. Die Defensive sollte somit stabilisiert werden, um den zweiten Heimsieg der Saison einzufahren. Dabei war das am Ende gar nicht mehr nötig! Bei einem gut vorgetragenen Angriff stand Patrick Göbel plötzlich frei im Strafraum, hatte genug Zeit, sich die Ecke auszusuchen und sorgte mit dem 3:1 für die Entscheidung (89.).
Für den HFC war es der erfolgreichste Saisonstart in der 3. Liga überhaupt.
Statistik: Hallescher FC - Chemnitzer FC 3:1 (1:0)
HFC: Eisele - Schilk (40. Kastenhofer), Mai, Landgraf - Göbel, Jopek, Bahn, Mast (57. Drinkuth) - Guttau (57. Boyd) - Sohm, Nietfeld
CFC: Jakubov - Blumberg, Hoheneder, Reddemann, Milde - Sarmow (87. Doyle) - Tob. Müller, Langer, de Freitas (46. Sturm), Bonga - Bozic (78. Hoppe)
Schiedsrichter: Jonas Weickenmeier (Frankfurt/M.)
Zuschauer: 7812
Tore: 1:0 Nietfeld (6.), 1:1 Langer (50.), 2:1 Bahn (62.), 3:1 Göbel (88.)
Gelbe Karten: Schilk (2) / Milde (3), Blumberg (1), Tob. Müller (2)
(mz)