HFC zu harmlos: Hallescher FC: Bittere 1:2-Niederlage bei den Sportfreunden Lotte

Lotte/Halle (Saale) - Der Hallesche FC rutscht in der 3. Liga immer tiefer in den Abstiegskampf. Am Freitagabend kassierte der HFC am elften Spieltag eine 1:2 (1:1)-Pleite bei den Sportfreunden Lotte, es war die zweite Niederlage in Folge. Einziger Lichtblick: Das gelungene Comeback von Kapitän Klaus Gjasula.

Fünf Monate hatte Gjasula nach seinem Mittelfußbruch pausieren müssen. Am Freitagabend gab der Kapitän des Halleschen FC sein Comeback. Und das gelang mit einem Paukenschlag. In der achten Minute verdiente er sich nach einer Traum-Kombination mit Hilal El-Helwe gleich einen Scorerpunkt. Denn seine präzise Eingabe verwandelte der Offensivmann volley zur 1:0-Führung der Gäste. Ein Tor für Fußball-Lehrbücher.

Dabei hatten die Rot-Weißen zunächst zwei Schreckmomente in der fünften Minute zu überstehen. Einmal aber packte Torwart Tom Müller bei einer Kopfball-Chance der Gastgeber entschlossen zu. Dann blockte Tobias Schilk einen Schuss als letzte Rettungsinstanz.

Und die Freude über den Treffer währte auch nur bis zur 14. Minute. El-Helwe hatte gerade freistehend vorbei geköpft und einen zweiten Treffer verpasst, da schlug Lotte zu. Weil die hüftsteife HFC-Abwehr mal wieder zu spät reagierte, konnte Maximilian Oesterhelweg ziemlich einfach zum 1:1 einschießen.

Fortan machten die Blauen weiter Druck, im HFC-Spiel ging die Struktur verloren. Erst ab der 35. Minute gelangen der Mannschaft von Trainer Rico Schmitt wieder sehenswerte Angriffe - inklusive eines Abseitstores. Doch wirklich Gefährliches passierte bis zur Pause nicht mehr.

„Wir wollen um das Quäntchen Glück kämpfen, dass wir hier als Sieger vom Platz gehen“, sagte HFC-Co-Trainer Marco Kämpfe in der Halbzeit am Telekom-Mikrofon. Die guten Vorsätze waren nur gut eine Minute später dahin. Nach einem Freistoß lief Moritz Heyer in den Ball und köpfte ihn unbedrängt zum 2:1 für die Gastgeber ein.

Was für ein Schock. Keeper Müller schoss voller Nervosität nach einem Rückpass einen Stürmer an, hielt den abprallenden Ball mit einem Reflex. In der 51. Minute ging es wieder hoch her. Erst parierte Müller großartig eins gegen eins, dann verschenkte Petar Sliskovic auf der Gegenseite nach Zuspiel von El-Helwe den Ausgleich. Er schoss den am Boden liegenden Lotte-Torwart an.

Doch der HFC blieb am Drücker, kämpfte um den zweiten Treffer. Viele der Bemühungen gerieten vor nur 1695 Zuschauern allerdings harmlos. So verrann die Zeit - und wie die Anzahl der verbleibenden Minuten nahm auch die Präzision im Spiel der Gäste ab. Es schien auch an Kraft zu mangeln. Das machte Lotte Lotte das Zerstören einfach. Als offensiven Joker zog Schmitt für die letzten acht Minuten Martin Ludwig. Hendrik Starostzik war es dann, der noch eine Flanke (84.) über das Tor der Hausherren köpfte.

Drei Minuten vor dem Abpfiff durfte dann auch noch Mathias Fetsch mitmischen. Allein: Es nutzte nichts. Ein Distanzschuss von Fabian Baumgärtel strich in der Nachspielzeit über das Tor. Starostzik köpfte in die Arme des Torwarts.

Und so muss sich Coach Rico Schmitt in der Länderspielpause reichlich Gedanken machen, wie man die Kurve kriegen und sich aus dem Abstiegskampf befreien kann.

Lotte: Buchholz - Schulze, Straith, Wendel, Neidhart - Piossek (62. Putze), Dej (86. Hober), Heyer, Oesterhelweg (52. Wegner) - Freiberger, Al Ghaddioui
HFC: Tom Müller - Schilk, Kleineheismann (83. Ludwig), Starostzik, Baumgärtel - Gjasula - Zenga (88. Fetsch), Bohl (63. Tobias Müller), Röser - El-Helwe, Sliskovic
Tore: 0:1 El-Helwe (8.), 1:1 Oesterhelweg (14.), 2:1 Heyer (47.)
Gelbe Karten: Heyer, Buchholz - Kleineheismann, Baumgärtel, Starostzik
Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Frankfurt)
Zuschauer: 1695

(mz)