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0:0 in Paderborn 0:0 in Paderborn: Halles Abwehr-Schlacht bringt Punkt beim Herbstmeister

Von Christoph Karpe 15.12.2017, 20:57
Christian Strohdiek und Halles Hilal El-Helwe im Kopfballduell.
Christian Strohdiek und Halles Hilal El-Helwe im Kopfballduell. imago sportfotodienst

Paderborn - Der Hallesche FC hat zum Auftakt des 20. Spieltagsin der 3. Liga für eine kleine Überraschung gesorgt: Ohne zehn verletzte und gesperrte Profis nahm der HFC nach einer kämpferischen Leistung ein 0:0 bei Herbstmeister SC Paderborn mit.

„Wir wissen, dass es ein hartes Stück Arbeit wird“, sagte Paderborn-Coach Steffen Baumgart vorab bei Telekomsport. Ein artiges Kompliment gen Hallescher FC. „Wir wollen die Außenseiterchance nutzen und mutig nach vorn spielen und eklig sein“, meinte derweil Gäste-Trainer Rico Schmitt. Dabei musste er in dieser Drittliga-Partie am Freitagabend  gleich zehn Spieler ersetzen. Kurzfristig war auch noch Toni Lindenhahn ausgefallen.

Hallescher FC: Lindenhahm ist der zehnte Ausfall

Dafür stand Martin Ludwig in der Startformation - in der Offensive neben Mathias Fetsch und Hilal El-Helwe. Hinten bildeten Tobias Schilk, Stefan Kleineheismann und Fabian Baumgärtel eine Dreierkette. Nick Fennell, diesmal Kapitän für den gesperrten Klaus Gjasula, rückte im Gegensatz zum Zwickau-1:1 wieder als Sechser ins Mittelfeld vor.

In der Anfangsphase spielte das HFC-Rumpfteam beim Herbstmeister munter mit und hielt die beste Offensive der Liga (47 Treffer) weit vom eigenen Tor weg. Erste Gefahr: In der 14. Minute landete  eine abgerutschte Flanke auf der Latte des halleschen Tores. Keeper Tom Müller vertraute da ganz auf seine guten Augen. Und so langsam bekam Paderborn ein Übergewicht, lief die Angriffsmaschine an.

Müller gegen Srbeny: Kein Elfmeter für Paderborn

In der 17 . Minute hatten Müller und damit der HFC Glück. Er hielt den durchgebrochenen Dennis Srbeny mit den Händen auf. Doch der Strafstoß-Pfiff, den die Paderborner wollten, blieb aus.

In der Folgezeit gelang es den Gästen gut, den Spielverderber zu spielen. Zu Chancen kam die Baumgart-Mannschaft jedenfalls nicht. Allerdings brachte der HFC offensiv auch nichts  Nennenswertes  zuwege. So war es insgesamt ein recht unansehnliches Gekicke meist in der HFC-Hälfte. Doch zumindest ging bis dato Schmitts Verteidigungsplan, ausgerichtet auf einen Punktgewinn, auf. 

HFC: Baumgärtel prüft den eigenen Keeper

In der 39. Minute dann sogar die erste HFC-Chance. Allerdings verzog Erik Zenga aus spitzem Winkel. Für Torgefahr ist der Mittelfeldmann eh nicht bekannt. In der 43. Minute war Müller dann zu einer Glanztat gezwungen - vom eigenen Mann. Nach einer Paderborner Flanke rutschte der Ball über den Scheitel von Fabian Baumgärtel. Katzengewandt verhinderte der Keeper einen Rückstand. So ging es torlos in die Pause.

„Halle macht das gut und lässt kaum etwas zu“, lobte Paderborns Sportchef Markus Krösche die Schmitt-Elf, die tatsächlich eklig gewesen war und den Hausherren das von Baumgart angekündigte harte Stück Arbeit beschert hatte. „Die Mannschaft macht das sehr gut, wir sind sehr zufrieden, sollten nur noch  ein paar Nadelstiche nach vorn setzen“, urteilte HFC-Co-Trainer Marco Kämpfe in der Pause.

SC Paderborn rennt an, aber Halle hält dagegen

Zunächst bot sich nach Wiederanpfiff das gleiche Bild. In der 56. Minute dann die erste Großchance für Paderborn vor nur 4500 Zuschauern. Die rechte HFC-Abwehrseite war ausgespielt, doch Srbeny, der das Zuspiel bekam, verzog freistehend, wenig später brachte Ben Zolinski gleiches fertig.

Langsam wurde es eng für die Gäste, die keinerlei Entlastung der Defensive zustande brachten. Und Paderborn blieb dran. Nach einem Eckball krachte in der 61. Minute  ein Kopfball von Verteidiger Sebastian Schonlau an die Latte des HFC-Kastens. Die Rot-Weißen wankten. Um für mehr Entlastung zu sorgen, wechselte Schmitt Braydon Manu, den Schützen zum 4:4 im spektakulären Hinspiel, für Ludwig ein.

HFC: Vincent-Louis-Stenzel gibt sein Debüt

Tom Müller war dann wieder bei einem Distanzschuss von Sven Michel gefordert. Er lenkte den Flatterball  (68.) über das Quergestänge.  Für mehr Stabilität sollte dann  Daniel Bohl sorgen, der in der 74. Minute für den blassen El-Helwe kam. Und der HFC stemmte sich verbissen gegen die Angriffswogen, wollte diesen so wertvollen Zähler mit ganzem Herzen.

In der Nachspielzeit nahm Schmitt Zeit von der Uhr. Er verhalf Vincent-Louis Stenzel nach eineinhalb Jahren Verletzungspause zum Debüt.  Ein schöner Moment, genau wie der Abpfiff. Der HFC hat sich mit enormen Aufwand als krasser Außenseiter ein 0:0 und damit einen wertvollen Zähler erarbeitet.

Spielstatistik: SC Paderborn - Hallescher FC 0:0

Paderborn: Zingerle - Boeder, Strohdiek, Schonlau, Herzenbruch (62. Collins) - Krauße - Zolinski, Wassey, Antwi-Adjei - Srbeny (78. van der Biezen), Michel - Trainer: Baumgart
Halle: Tom Müller - Ajani (90. Stenzel), Schilk, Kleineheismann, Baumgärtel, Landgraf - Ludwig (61. Manu), Fennell, Zenga, El-Helwe (74. Bohl) - Fetsch - Trainer: Schmitt
Gelbe Karten: Wassey, van der Biezen, Krauße - Schilk, Landgraf
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang)
Zuschauer: 5431

(mz)