Stimmen nach dem Spiel gegen Algerien Stimmen nach dem Spiel gegen Algerien: "Lege mich drei Tage in Eistonne"

Porto Alegre - Nationalspieler Per Mertesacker hat nach dem siegreichen Achtelfinalspiel gegen Algerien unwirsch auf kritische Fragen eines ZDF-Reporters reagiert. „Ich verstehe die ganze Fragerei nicht. Wir sind weitergekommen, wir sind superhappy“, sagte der Abwehrspieler und fragte rhetorisch: „Glauben Sie, unter den letzten 16 ist eine Karnevalstruppe?! Was wollen Sie? Wollen Sie eine erfolgreiche WM oder sollen wir ausscheiden und haben schön gespielt“
Das zeitweise schwache Auftreten seines Mannschaft interessierte den Arsenal-Profi wenig: „Das ist mir völlig wurscht wie. Wir sind unter letzten Acht, und das zählt“, sagte Mertesacker und machte launisch klar, dass er erstmal seine Ruhe wollte: „Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne, dann analysieren wir das Spiel und dann sehen wir weiter.“
„Sieg der Willenskraft“
Bundestrainer Joachim Löw sprach von einem „Sieg der Willenskraft“. In der ersten Halbzeit habe man sich schwer getan und viele Bälle verloren, „in der zweiten Halbzeit und der Verlängerung waren wir dann schon die bessere Mannschaft [...] Solche Spiele gibt es bei einem Turnier, wo man sich durchkämpfen muss. Auch andere Mannschaften wie Brasilien haben sich schwer getan, das ist kein Spaziergang.“
Glück beim Hackentor
Im Gegensatz zu Mertesacker fand Kapitän Philipp Lahm wie gewohnt diplomatische Worte: „Wir wussten von Anfang an, dass es eine schwierige Aufgabe ist. Wenn wir die Chancen nicht machen, ist es schwer, es in 90 Minuten zu machen. Sie haben gut verteidigt.“
Torschütze Andre Schürrle wäre ein anderer Spielverlauf lieber gewesen, aber „egal wie, wir sind im Viertelfinale“. Bei seinem Hackentor sei auch Glück mit im Spiel gewesen.
Torwart Manuel Neuer, der jetzt schon als neuer Libero gefeiert wird, dämpft den Hype um seine Rettungsaktionen: „Ich habe meine Spielweise nicht verändert. Ich spiele öfter so. Das hat der Platz hergegeben, weil es ein bisschen nass war.“
Teammanager Oliver Bierhoff ist stolz auf den Kampfgeist der deutschen Mannschaft: „Man hat gesehen, wie die Jungs gefightet haben. Es war am Ende ein glücklicher, aber verdienter Sieg. Frankreich ist ein noch härterer Gegner, wir können uns jetzt immer weniger erlauben und müssen noch einige Dinge verbessern. Man sieht aber immer, dass wir einige Chancen herausspielen, auch wenn es nicht so gut läuft. Und wenn wir weiter effektiv spielen und gewinnen, passt mir das auch. Auch wenn es nicht ganz so leicht aussieht wie in anderen Spielen.“ (sid)