Disput nach MBC-Sieg 76:75 für MBC gegen Walter Tigers Tübingen: Auseinandersetzung zwischen Martin Geissler und Tyron McCoy

Weissenfels/Tübingen - Freunde werden Martin Geissler und Tyron McCoy wohl nicht mehr. Bereits zum zweiten Mal sind der Teammanager des Mitteldeutschen Basketball Clubs (MBC) und der Trainer der Walter Tigers Tübingen am Ende eines Spiels ihrer Mannschaften in der Basketball-Bundesliga aneinandergeraten. Das erste Mal war allerdings in der Vorsaison, als McCoy die Artland Dragons in Quakenbrück trainierte, die sich mittlerweile aus der Erstklassigkeit zurückgezogen haben.
Dramatische Schlussphase
Offensichtlich hat die dramatische Schlussphase im Spiel der Tübinger gegen den MBC am Sonntagabend die Auseinandersetzung ausgelöst, die nun ein Nachspiel beim Management der Beko-Basketball-Bundesliga findet. „Ich habe mich von Tyron McCoy verabschiedet und bekam, als ich mich danach wegdrehte, einen Ellenbogenschlag ab“, schildert Geissler die Situation.
Als er den Tübinger Trainer gefragt habe, was das soll, seien bei McCoy „die Sicherungen durchgebrannt“, so Geissler. Die Spieler Dominique Johnson und Frantz Massenat hätten sich dann dazwischengestellt und McCoy von Geissler getrennt.
Kein Kommentar aus Tübingen
Da sich die Szene unmittelbar vor den Augen des BBL-Kommissars abgespielt hatte, blieb sie auch nicht unbemerkt. „Er hat einen entsprechenden Bericht abgegeben“, sagte Geissler. Er selbst sei mittlerweile auch schon von der BBL befragt worden und habe Auskunft gegeben. „Sicher geschieht das parallel auch bei McCoy.“
Aus Tübingen war zu der Szene gestern kein Kommentar mehr zu bekommen, weder vom Management noch vom Trainer. Bei einem Anruf um 16.20 Uhr in der Geschäftsstelle hieß es, Geschäftsführer Robert Wintermantel sei in 15 Minuten zu sprechen. Jedoch ging zu diesem Zeitpunkt niemand mehr ans Telefon, auch eine E-Mail blieb am Abend unbeantwortet.
Entzündet hatte sich alles nach der Schlusssekunde des Spiels. Denn eine Sekunde vor Ende der Partie gab es einen Zwei-Punkte-Wurf von TaShawn Thomas in Richtung Tübinger Korb, der geblockt wurde. Nach Videoansicht entschieden die Schiedsrichter, dass der Block erst kam, nachdem der Ball bereits den höchsten Punkt seiner Flugbahn überschritten hatte.
Damit war der Block nicht regelkonform, der Korb zählte für den MBC und war das Schlussresultat von 76:75 für die Gäste. Beim letzten Gegenangriff der Tübinger danach landete der Ball zwar im Korb, aber nach Ansicht der Schiedsrichter, die erneut den Videobeweis bemühten, war er erst nach der Schlusssirene abgeworfen worden und wurde so nicht gezählt.
Untypisch für die Liga
So könne man mit seinen Spielern nicht umgehen, soll McCoy Geissler zugerufen haben. Allerdings sieht Geissler die unschöne Begegnung mit McCoy mittlerweile gelassen. „Für mich persönlich ist das abgehakt“, sagte er, zumal er bei dem Schlag nicht verletzt worden sei. Allerdings wünsche er sich schon, dass die Liga sich das alles ganz genau anschaut und auch reagiert.
„Abgesehen von den zwei Situationen mit Tyron McCoy im vorigen Jahr in Quakenbrück und am Sonntag in Tübingen ist mir so etwas auch noch nicht passiert“, erklärte Geissler. Überhaupt sei das absolut keine Regel in der Bundesliga. Das passe nicht zum Basketballsport in Deutschland. Schon deshalb könne man nicht einfach sagen, Schwamm drüber. (mz)