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Krise der VR Bank VR-Bank-Mitglieder öffnen Weg für Schadenersatzforderung

Die VR Bank Bad Salzungen Schmalkalden kämpft sich aus einer schweren Krise. Nun geht es auch um möglichen Schadenersatz ehemaliger Vorstände.

Von dpa 29.01.2025, 16:32
VR Bank Bad Salzungen will ehemalige Vorstände auf möglichen Schadenersatz verklagen. (Symbolbild)
VR Bank Bad Salzungen will ehemalige Vorstände auf möglichen Schadenersatz verklagen. (Symbolbild) picture alliance / dpa

Bad Salzungen - Die angeschlagene VR Bank Bad Salzungen Schmalkalden hat nach eigenen Angaben grünes Licht, um zivilrechtlich Schadenersatzansprüche gegenüber Mitgliedern der früheren Führungsmannschaft geltend zu machen. Das sei das Ergebnis einer außerordentlichen Generalversammlung, teilte die Bank mit. 

Die Volksbank mit Hauptsitz in Bad Salzungen war in Schieflage geraten, weil größere Wertberichtigungen auf Kredite, Immobilien und Beteiligungen vorgenommen werden mussten. 

Aufsichtsrat kann juristisch agieren 

Rund 500 Mitglieder hätten sich an der Versammlung in Bad Hersfeld beteiligt, für etwa weitere 500 Mitglieder habe es Vollmachten gegeben. Sie hätten dem Aufsichtsrat die Legitimation zu erteilen, im Namen der Bank Schadensersatzansprüche gegen vier ausgeschiedene Vorstandsmitglieder zivilrechtlich durchzusetzen. Grund sei der Verdacht auf Pflichtverletzungen während ihrer Amtszeit. Zudem hätten die Mitglieder zugestimmt, bestehende Dienstverträge von zwei Vorstandsmitgliedern außerordentlich zu kündigen.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Pforr bewertete nach Bank-Angaben die Beschlüsse der Generalversammlung „als weiteren Schritt auf dem Weg der Rückkehr zur Normalität der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden“. Als nächster Schritt soll den Mitgliedern der Genossenschaftsbank der Jahresabschluss 2023 vorgelegt werden. Ende des Sommers soll der Jahresabschluss 2024 folgen. 

Die Schieflage der kleinen Bank hatte auch außerhalb Thüringens für Interesse gesorgt, weil sie mitunter als „Effenberg-Bank“ bezeichnet worden war. Der ehemalige Profi-Fußballer Stefan Effenberg soll für sie zeitweise beratend tätig gewesen sein, wenn es um Kredite an Fußballvereine ging.