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Tierseuche Geflügelpest-Ausbruch im Kreis Wittenberg

In einem Geflügelbetrieb bei Kemberg ist die Geflügelpest ausgebrochen. Mehr als 30.000 Tiere sind betroffen. Wie geht es weiter?

Von dpa Aktualisiert: 28.03.2025, 19:42
In einem Betrieb in Gaditz ist die Geflügelpest ausgebrochen.
In einem Betrieb in Gaditz ist die Geflügelpest ausgebrochen. Sebastian Willnow/dpa

Lutherstadt Wittenberg - Im Landkreis Wittenberg ist die Geflügelpest in einem Betrieb mit Tausenden Tieren ausgebrochen. Nach ersten positiven Proben beim Landesamt für Verbraucherschutz in Stendal hat nun auch das Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts den Verdacht bestätigt. „Damit haben wir einen amtlichen Ausbruch der Geflügelpest im Landkreis Wittenberg“, informierte das Landratsamt auf seiner Internetseite. 

In dem betroffenen Betrieb im Kemberger Ortsteil Gaditz werden den Angaben zufolge mehr als 30.000 Tiere gehalten. Der gesamte Bestand müsse aus seuchenrechtlichen Gründen getötet werden. In einem bestimmten Umkreis um den betroffenen Betrieb wird laut Landrat Christian Tylsch (CDU) für weitere Geflügelhalter eine Stallpflicht angeordnet. Davon seien etwa 40 überwiegend private Geflügelhalter betroffen. Nach Angaben des Landkreises ist es das erste Mal, dass die Geflügelpest in einem Betrieb aufgetreten ist. Ein Krisenstab kam am frühen Nachmittag zusammen, um über die Lage zu beraten. 

Mehr als 30.000 Tiere im Geflügelbetrieb betroffen 

Der betroffene Betrieb gehört zur Wimex-Gruppe. „Wimex ist sich seiner großen Verantwortung auch gegenüber den Verbrauchern und den Menschen in der Region bewusst und jeder weitere Schritt im Zuge der Tierseuche erfolgt nun in enger Abstimmung mit den Behörden“, teilte das Unternehmen mit. Für den Menschen bestehe in diesem Fall keinerlei Gesundheitsgefahr, hieß es.

Aufmerksam wurde der Betrieb, als es am Donnerstag „auffällig viele Tierverluste“ auf der Hühnerfarm für Elterntiere gab. Den Angaben zufolge hatte die betreuende Tierarztpraxis daraufhin Verdachtsproben genommen und an ein spezialisiertes Labor weitergeleitet.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder vereinzelt Fälle von Geflügelpest in Sachsen-Anhalt. Zuletzt waren im September vergangenen Jahres Fälle im Saalekreis aufgetreten. Die Geflügelpest wird umgangssprachlich auch als Vogelgrippe bezeichnet und ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. Eine Gefahr für Menschen besteht den Angaben zufolge aber nicht.

In einer letzten Einschätzung vom Januar sprach das Friedrich-Loeffler-Institut weiterhin von einem hohen Risiko für Geflügelhaltungen und Vogelbestände. Seit Oktober würden auf täglicher Basis Krankheitsausbrüche in Europa und Deutschland gemeldet. Das Risiko einer Übertragung auf den Menschen wird in der EU als gering eingeschätzt.